Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder hat den Gerüchten über einen Einstieg beim Nutzfahrzeug-Hersteller MAN ein Ende gesetzt. Es bestehe kein Interesse, einen Anteil zu kaufen, so Pischetsrieder.
Paris - VW-Chef Bernd Pischetsrieder hat Gerüchten über einen Einstieg beim Nutzfahrzeuge-Hersteller MAN ein Ende gesetzt. "Wir haben kein Interesse, einen Anteil von MAN zu kaufen oder die Beteiligung von Volvo an Scania zu übernehmen", sagte Pischetsrieder der französischen Tageszeitung "La Tribune" vom Montag.
In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass VW bei MAN einsteigen könnte, falls MAN sich wiederum bei Scania einkaufen würde. Volvo muss sich aus kartellrechtlichen Gründen bis April 2004 von seiner Beteiligung an Scania trennen. Würde der MAN-Konzern bei Scania einsteigen, dann wäre er dort Partner von Volkswagen. Die Wolfsburger halten 18,7 Prozent des Scania-Kapitals und 34 Prozent der Stimmrechte.
Leif Östling, Chef des schwedischen Lkw-Herstellers Scania, hatte sich betreffend einer Übernahme oder Beteiligung durch den Münchener Konkurrenten MAN, mit dem in Teilbereichen bereits Kooperationen bestehen, ablehnend geäußert. "Eine Fusion bringt immer gewaltige interne Kämpfe mit sich, besonders dann, wenn sich Bereiche überscheiden wie bei MAN und Scania", wurde Östling in einem Vorabbericht des Magazins "Wirtschaftswoche" (WiWo) zitiert. Das mache unproduktiv, koste Zeit, Geld und Energie.
Pischetsrieder und MAN-Konzernlenker Rudolf Rupprecht hatte in den vergangenen Wochen einem Medienbericht zufolge bekräftigt, an einer engeren Zusammenarbeit mit Scania interessiert zu sein. Dabei wurde die Möglichkeit einer Übernahme nicht explizit ausgeschlossen. Für Scanias Östling ein Affront: Er sehe es "als eine Beleidigung, wenn Wettbewerber über Scanias Zukunft spekulieren, die zuvor nicht einmal mit uns gesprochen haben", sagte Östling laut WiWo. Die MAN-Großaktionäre Allianz, Commerzbank und Münchener Rück hätten bisher kein Gespräch mit Scania gesucht.