Seit Kajo Neukirchen den Anlagenbauer verlassen hat, glätten sich die Wogen. MG geht in Vorleistung und lässt nicht mehr gerichtlich verfolgen, ob sich Großaktionär Happel auf einer firmeneigenen Farm in Südafrika privat vergnügte. Die (gar nicht) stille Hoffnung: dass Happel seine drei Klagen gegen MG ebenfalls zurückzieht.
Frankfurt/Main - Nach dem Wechsel an der Spitze des Chemie-
und Anlagenbaukonzerns MG Technologies zieht das Unternehmen seine
Klage gegen den Großaktionär Otto Happel zurück.
Zudem gehe MG
davon aus, dass auch drei Klagen Happels gegen den Konzern in Kürze
beigelegt werden könnten, sagte MG-Sprecher Horst Borghs.
Borghs bestätigte damit in Frankfurt einen Bericht der "Financial Times
Deutschland". Ziel sei es, so der Sprecher weiter, sich wieder auf das normale Geschäft im Unternehmen zu konzentrieren und Risiken auszuräumen.
Der Streit zwischen dem Ex-Vorstand und Großaktionär Happel über
den Kurs des Konzerns sowie über die Korrektheit von Bilanzen hatte
jahrelang für Schlagzeilen gesorgt. In der Klage warf das Unternehmen
Happel vor, eine firmeneigene Wildfarm in Südafrika privat genutzt zu
haben.
Nachdem Happel mit mehr als 20 Prozent zum entscheidenden
Großaktionär aufgestiegen war, hatte der zehn Jahre amtierende
Vorstandsvorsitzende Kajo Neukirchen seinen Posten Ende Mai geräumt.
Der neue Vorstandschef Udo Stark soll die mehr als 30.000 Mitarbeiter
zählende frühere Metallgesellschaft mit den beiden Säulen Chemie und
Anlagenbau im Sinne des Großaktionärs Happel neu ordnen.