Vorstandschef Michael Frenzel will die Profitabilität des Hannoveraner Reisemultis deutlich steigern. Das Ergebnis des Tui-Stammgeschäfts soll sich mittelfristig mehr als verdreifachen.
Hamburg - Nach den Plänen von Tui soll das Ergebnis von zuletzt 190 Millionen Euro auf 750 Millionen Euro vor Steuern wachsen. Das berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe, die am Freitag (22. August) erscheint.
Hintergrund ist der Ausstieg der Großaktionärin Westdeutsche Landesbank (WestLB), die den Planungen zufolge ihren Anteil von knapp 31 Prozent in spätestens drei Jahren verkaufen wird.
Tui-Chef Michael Frenzel (56) möchte mit den ehrgeizigen Zielen neue Investoren für das Unternehmen interessieren.
Die Planrechnung beruht auf der Ergebnisgröße EBTA, also auf Erwartungen vor Steuern und Goodwill-Abschreibungen. Die Krise der Touristikbranche und hohe Schulden hatten im vergangenen Jahr die Tui-Bilanz verdorben.
Zu Frenzels Initiative gehört auch eine Verkaufsliste, auf der die Logistiktochter Algeco, die Spedition Pracht und der Baugerüsthersteller Wolf stehen.
Außerdem erwägt der Tui-Chef die Einführung eines revolutionären Preissystems, bei dem Reisen zu Tagespreisen verkauft werden sollen. Ein Tui-Sprecher erklärte, dazu laufe momentan ein Test bei der Tochter Airtours.
Konzernchef Frenzel baut nun darauf, dass die Reisekonjunktur wieder anspringt. Außerdem will er die Schulden von derzeit 3,7 Milliarden Euro auf rund zwei Milliarden Euro senken und die Zinslast verringern, von 210 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro jährlich.
Auf einen genauen Zeitpunkt, bis wann das Ziel erreicht wird, legt sich Frenzel allerdings nicht fest. Er halte es aber "für möglich", dass der Konzerngewinn bis 2007 um 50 Prozent auf eine halbe Milliarde Euro klettern könne.