Konzernchef Utz Claassen gibt zu, dass Deutschlands drittgrößter Energiekonzern den Zeitplan für den Gang an den Kapitalmarkt - eigentlich für 2004 angepeilt - nicht mehr einhalten kann.
Hamburg - Dem ursprünglich für Ende 2004 geplanten Börsengang der Energie Baden-Württemberg (EnBW), sowie einer Kapitalerhöhung hat der neue EnBW-Chef Utz Claassen (40) endgültig eine Absage erteilt. Dies berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe, die am Freitag (22. August) erscheint.
"Der Zeitplan kann nicht eingehalten werden", sagte Claassen gegenüber manager magazin. Die EnBW, hinter RWE und Eon Deutschlands drittgrößter Energiekonzern (Umsatz: 8,7 Milliarden Euro, 38.500 Beschäftigte), ist ein schwerer Sanierungsfall und befindet sich mitten in der Restrukturierung. Im laufenden Geschäftsjahr befürchtet die EnBW einen Verlust vor Steuern von rund einer Milliarde Euro.
Utz Claassen wurde Anfang Mai zum Nachfolger von Gerhard Goll (61) ernannt. Um den Posten des EnBW-Chefs hatten sich nach Informationen von manager magazin, 55 Führungskräfte beworben, darunter auch Klaus Eberhardt, Vorstandschef Rheinmetall, und Werner Brinker, Chef der EWE AG und Präsident des Verbands der Elektrizitätswirtschaft. Der ehemalige Wirtschaftsminister Werner Müller sei der Favorit von Gerhard Goll gewesen.