Flugzeugbauer Boom beim Super-Airbus
Seoul/Toulouse/Kairo - Die südkoreanische Fluglinie Korean Air und Airbus unterzeichneten am Mittwoch eine Absichtserklärung über den Kauf von acht Exemplaren des Großraumflugzeugs A380. Ab 2006 sollen die Maschinen im Liniendienst eingesetzt werden.
Die Order teilt sich nach Angabe beider Unternehmen in fünf Festbestellungen und drei Optionen auf. Bei einem Katalogpreis von 275 Millionen Dollar könnte das ein Gesamtvolumen von bis zu 2,2 Milliarden Dollar bedeuten.
Wie Korean Air weiter mitteilte, wurden auch sieben Langstreckenflugzeuge von den Typen B777 und zwei B747-400ERF beim Airbus-Konkurrenten Boeing bestellt. Falls das Geschäft zu Stande kommt, hat es dem Unternehmen zufolge ein Gesamtvolumen von insgesamt 2,3 Milliarden Dollar.
Dennoch sind die Europäer auf dem besten Wege, dem amerikanischen Branchenprimus davonzufliegen. Erst am Montag hatte die arabische Fluggesellschaft Emirates 21 Maschinen vom Typ A380 sowie insgesamt 20 A340-Maschinen der Baureihen A340-500 und A340-600 gekauft. Nach Medienberichten bestellte mit Qatar Airways jetzt eine weitere Airline aus der Golfregion bei Airbus.
Die katarische Zeitung "Al-Sharq" berichtete am Mittwoch, Airbus und Qatar Airways seien sich nach monatelangen Verhandlungen schließlich bei der Luftfahrtmesse von Le Bourget bei Paris handelseinig geworden. Der Vertrag werde möglicherweise noch im Laufe des Mittwoch unterzeichnet. Um welche Airbus-Modelle es sich handelt, schrieb die Zeitung nicht.
Qatar Airways hatte bereits 2002 fünf A330-200 bestellt. Von einer Bestellung beim US-Flugzeugbauer Boeing, die vor Beginn der Messe in Frankreich ebenfalls im Gespräch gewesen war, ist nun nach Informationen der Zeitung nicht mehr die Rede. Die Fluggesellschaft des kleinen Golfemirats hat ehrgeizige Expansionspläne und will ihren Flugplan in den nächsten Monaten stark ausweiten. Zum Jahresende will die Fluggesellschaft 50 internationale Ziele anfliegen.
Zwei Jahre vor seinem Erstflug entwickelt sich der Airbus A380 für Airbus zunehmend zum Kassenschlager. Selbst in der aktuellen Krise der Luftfahrtindustrie ordern immer mehr Gesellschaften den 555-Sitzer. Seit dem Programmstart vor drei Jahren stehen inzwischen rund 130 Exemplare des Jets in den Büchern.
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