Insolvenzen 27 Prozent mehr Pleiten
Wiesbaden - Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, meldeten die Insolvenzgerichte im ersten Quartal dieses Jahres insgesamt 24.378 Fälle. Darunter waren 9747 Insolvenzen von Unternehmen und 14.631 von anderen Schuldnern.
Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2002 bedeutet dies eine Zunahme der Gesamtzahl an Insolvenzen um 27 Prozent. Bei den Unternehmensinsolvenzen betrug die Steigerung 9,4 Prozent und bei den Insolvenzen der übrigen Schuldner 42,2 Prozent.
Von den Insolvenzen der übrigen Schuldner im ersten Quartal 2003 entfielen 7603 auf Verbraucher (plus 69,4 Prozent), 5471 auf ehemals selbstständig Tätige (plus 84,3 Prozent), 960 auf natürliche Personen als Gesellschafter (minus 57,3 Prozent) und 597 auf Nachlässe (plus 1,9 Prozent).
Die Gesamthöhe der offenen Forderungen legte um etwa 18 Prozent zu und wurde von den Gerichten mit mindestens 11,7 Milliarden Euro beziffert, gegenüber 9,9 Milliarden Euro im ersten Quartal des Vorjahres.
Hoffnungsschimmer im Osten
So schlimm die Zahlen sind, beim Statistischen Bundesamt sehen die Verantwortlichen Anlass zur Hoffnung. "In einigen Gebieten, so in den neuen Bundesländern, sind die Unternehmensinsolvenzen sogar rückläufig", sagte Jürgen Angele, zuständiger Referatsleiter für die Insolvenzstatistik, gegenüber manager-magazin.de.
Demnach hat die dramatische Zunahme der Unternehmenszusammenbrüche gegenüber 2002 an Tempo verloren. Zudem sind die spektakulären Großinsolvenzen wie Kirch, Babcock oder Holzmann ausgeblieben.
Auf der Verbraucherseite sieht es hingegen weiterhin düster aus. "Wir werden noch eine deutliche Zunahme der Privatinsolvenzen erleben", so Angele. Die hohe Zahl von überschuldeten Haushalten ist demnach weiterhin Besorgnis erregend.