Die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. In der Pensionskasse klafft offenbar ein gigantisches Loch. BfA-Chef Kleiner rechnet mit einem Milliarden-Defizit und steigenden Beiträgen.
Hamburg/Berlin - Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), Hartmann Kleiner, haben die Rentenversicherer in den ersten fünf Monaten dieses Jahres weniger eingenommen als geplant. "Gegenwärtig hinken wir unseren Haushaltsplänen um eine Milliarde Euro hinterher", sagte Kleiner der "Financial Times Deutschland".
Steigende Rentenbeiträge ließen sich nicht mehr vermeiden. "Nach heutigem Stand klettert der Beitrag auf 19,8 Prozent. Das setzt allerdings zwei Dinge voraus: Dass die Einnahmen tatsächlich das Niveau erreichen, das im Haushaltsplan vorgesehen ist, und dass zum anderen die Konjunktur nicht noch schlechter ausfällt."
Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" fällt zudem die Rentenanpassung 2004 vermutlich aus. Die Zeitung beruft sich auf Regierungskreise und zitiert den Regierungsberater Bert Rürup mit den Worten: "Wenn die Regierung den Beitragssatz stabil halten will, kann ich mir nicht vorstellen, dass es im kommenden Jahr
eine Rentenanpassung geben wird."
Die Beitragsprognose von 19,8 Prozent im nächsten Jahr basiert auf einem Wirtschaftswachstum von 0,75 Prozent und einem Zuwachs bei den Beitragseinnahmen von einem Prozent. Beides gilt aber als äußerst
optimistisch. Aktuell liegt der Rentenbeitrag bei 19,5 Prozent.