Deutsche Telekom Weniger Werbung

Der Konzern kürzt seinen Reklameetat drastische in. Hingegen scheinen die Kostensenkungen beim Management erste Früchte zu tragen.

Berlin - Die Deutsche Telekom  reduziert ihre Werbeaktivitäten. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf ein Interview des Vorstandschefs Kai-Uwe Ricke, das im Intranet des Bonner Konzerns veröffentlicht wurde.

Zur Frage, wo besonders gespart werde, sagte Ricke demnach: "Zum Beispiel bei der Werbung, wo wir rund eine halbe Milliarde Euro gegenüber dem Budget 2002 einsparen werden."

Bisher weist die Telekom im Geschäftsbericht die Werbekosten nicht gesondert aus. Hingegen summieren sich unter dem Sammelposten Marketing die Ausgaben im Jahr 2002 auf 2,2 Milliarden Euro nach knapp 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit hätte das Unternehmen laut Ricke die Werbeausgaben im laufenden Jahr um höchstwahrscheinlich mindestens 25 Prozent gekürzt.

Erfolgreiche Einschnitte beim Management

Weiter berichtet die "Welt", dass die Telekom in diesem Jahr 115 Millionen Euro an Personalkosten beim Management einsparen will. Im Zuge des Sparprogramms E3 habe der Vorstandsbereich Personal seine Aufwendungen bereits bis Ende 2002 um rund 120 Millionen Euro verringern können, zitiert das Blatt aus einer Telekom-internen Information.

"Am deutlichsten zeigt sich die Kultur des Kostenbewusstseins im Budget für Dienstreisen", heiße es in der aktuellen Telekom-Info. Gemessen am ursprünglich geplanten Budget, sei hier das Ziel "besonders deutlich übertroffen" worden. Zum Sparerfolg hätte aber auch wesentlich der Verzicht der leitenden Angestellten und des gehobenen mittleren Managements auf Lohnerhöhungen beigetragen.

Helmut Sihler, der den Bonner Konzern im Sommer 2002 übergangsweise leitete, rief das Programm ins Leben: "Mit diesen Einsparungen wollen wir im Bereich der Führungskräfte ein klares Signal für den notwendigen Sparkurs ausgegeben", hieß es damals. Für die Jahre 2002 und 2003 peilte der Interimschef Einsparungen von 100 Millionen Euro an.

Telekom: Aktionäre fordern ihr Geld zurück

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