Der Frankfurter Flughafen in der Kritik: Post-Chef Zumwinkel droht, das Internationale Postzentrum zu verlegen. Derweil kann der Logistikgigant einen Punktsieg gegen die US-Konkurrenten UPS und FedEx verbuchen.
Frankfurt - Jetzt wird Klaus Zumwinkel ungemütlich. Bei einem Nachtflugverbot am Frankfurter
Flughafen, so der Post-Chef, könnte das Internationale Postzentrum (IPZ) ins Ausland oder an einen anderen deutschen Flughafen verlagert werden. Zudem drohte Zumwinkel mit Schadenersatzforderungen für bereits am Frankfurter Standort geleistete Investitionen.
Ein Nachtflugverbot sei für das Drehkreuz des Nachtluftpostnetzes absolut schädlich, sagte Zumwinkel. Die von der Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide angebotene Alternative auf dem Flughafen Hahn im Hunsrück lehnte er erneut als unakzeptabel ab. Im IPZ arbeiten mehr als 2000 Menschen. Dort wird die gesamte
Auslandspost aus und nach Deutschland umgeschlagen.
Niederlage für UPS und Co.
Gute Nachrichten erreichten Zumwinkel hingegen aus den USA. Offenbar ist der Versuch der US-Konkurrenten UPS und FedEx vorläufig gescheitert, die Übernahme des Luftlogistikers Airborne durch die Deutsche Post auf politischer Ebene zu verhindern. Das Weiße Haus stellte am Mittwoch klar, dass weitere Einschränkungen der Investitionen von ausländischen Luftfrachtfirmen nicht erwünscht seien.
UPS und FedEx betreiben seit Jahren intensive Lobbyarbeit in Washington, um die Post aus dem heimischen Markt fernzuhalten. Schon kurz nachdem der deutsche Logistiker angekündigt hatte, Teile von Airborne übernehmen zu wollen, nahmen US-Konkurrenten das Geschäft ins Visier.