DaimlerChrysler Rückendeckung
Stuttgart - Ehemalige Chrysler-Topmanager haben im milliardenschweren Rechtsstreit mit dem früheren Chrysler-Großaktionär Kirk Kerkorian bekräftigt, dass der Zusammenschluss von Daimler-Benz und dem US-Autobauer im Jahr 1998 völlig korrekt gewesen sei.
Der Zusammenschluss sei nach ihrem Verständnis ein "Fusion unter Gleichen" (merger of equals) gewesen, erklärten die elf damaligen Aufsichtsräte von Chrysler in einem am Mittwoch veröffentlichten Schriftsatz an das Bundesgericht in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware.
Genau um diese Frage geht es in dem Rechtsstreit, bei dem Kerkorians Investmentfirma Tracinda von DaimlerChrysler Milliarden Dollar (6,9 Millarden Euro) fordert. Tracinda ist der Auffassung, dass es sich nicht um eine Fusion, sondern eine Übernahme von Chrysler durch die Stuttgarter gehandelt habe. Deshalb hätten die Chrysler-Aktionäre einen zu niedrigen Aufschlag für ihre Aktien erhalten. Er betrug damals 28 Prozent.
DaimerChrysler fordert Abweisung der Klage
DaimlerChrysler legte dem Gericht unter anderem eine 74-seitige Zusammenstellung der in den bisherigen Befragungen und der Sichtung von Dokumenten gewonnen Erkenntnisse vor. Tracinda wird in der nächsten Woche ebenfalls einen Schriftsatz abliefern, der ihre Sicht der Dinge darstellt. Das Verfahren ist seit November 2000 anhängig. DaimlerChrysler verlangt, die Klagen im beschleunigten Verfahren ohne weitere Beweisaufnahme abzuweisen. Mit einer Entscheidung dazu sei nicht vor dem 17. März zu rechnen.
Die elf Board-Mitglieder von Chrysler- darunter der frühere Vorstandschef Bob Eaton - erklärten unter anderem, dass die ganze Transaktion korrekt und buchstabengetreu gemäß dem Vertrag über die Fusion (Business Combination Agreement) erfüllt worden sei.
Alle elf Manager würden auch auf Basis der heute vorliegenden Informationen wieder für den Zusammenschluss von 1998 stimmen, erklärten sie an Eides statt. Die von Kerkorian monierten personellen Veränderungen - darunter der frühe Abschied von Eaton und die Einsetzung deutscher Manager in Detroit- sei vom DaimlerChrysler-Aufsichtsrat einstimmig auch mit den Stimmen der Chrysler zuzuordnenden Mitglieder erfolgt.
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