Martin Winterkorn hat Großes vor. Die Ingolstädter sollen zur sportlichsten Premiummarke der Welt aufsteigen. Dafür will der Audi-Chef jedoch nicht jeden Preis zahlen.
Hamburg - Audi-Chef Martin Winterkorn will den Ingolstädter Autobauer in den nächsten Jahren zu einer der exklusivsten, vor allem aber zur sportlichsten Premiummarke der Welt machen. In einem Interview mit dem manager magazin, das am Freitag (21. Februar) erscheint, sagte Winterkorn, das Potenzial von Audi sei bei weitem noch nicht ausgereizt.
Der neue Audi-Chef, seit einem Jahr im Amt, will mit sportlichen Kombis, bedienungsfreundlicher Elektronik und dynamischen Fahrwerken die Marke deutlich sportiver und höher als bisher positionieren. Helfen sollen dabei neue Modelle wie der im Januar auf der Detroit Motorshow vorgestellte Pikes Peak einer Mischung aus Kombi und Geländewagen und ein Audi-Sportwagen auf Basis des Lamborghini Gallardo.
Winterkorn kritisierte in dem Gespräch, dass Audi sich zu lange an den Produkten des bayerischen Konkurrenten BMW orientiert habe. Zudem habe man in der Vergangenheit die Kosten zu wenig im Blick gehabt.
"Allen muss klar werden, dass wir nur dann faszinierende Autos bauen können, wenn wir auch die Kosten im Griff haben", sagte Winterkorn. Mit Blick auf den Einstieg der Wolfsburger Konzernmutter Volkswagen in die Oberklasse mit den Modellen Phaeton und Touareg sagte der Audi-Chef, man wolle den Marken, konsequenter als bisher, unterschiedliche Eigenschaften zuordnen.
So stünden die Wolfsburger eher für solide, komfortorientierte Modelle, Audi dagegen für leichtere und sportlichere Autos. "Diese Differenzierung zwischen VW und Audi zieht sich künftig durch alle Modellreihen."