Schering "Uns überholt keiner mehr"
Berlin Schering und die Akzo-Nobel-Tochter Organon International wollen gemeinsam eine "Pille für den Mann" entwickeln. Der Kooperationsvertrag wurde am heutigen Donnerstag unterschrieben. Das hormonelle Verhütungsmittel für den Mann soll in fünf bis sieben Jahren auf den europäischen und amerikanischen Markt gebracht werden.
Die Gefahr, dass Organon und Schering in dieser Zeit noch von einem Mitbewerber überholt werden, schätzen die Unternehmen als "äußerst gering" ein. "Ein Know-how wie das unsrige zu dem Thema ist zwar noch in einigen Forschungsabteilungen von Universitäten zu finden gegenüber jedem anderen Pharma-Konzern weltweit haben wir aber einen weiten Vorsprung", sagte Schering-Sprecherin Astrid Forster gegenüber manager-magazin.de.
Eine Verhütungsquote von 80 bis 90 Prozent soll laut Forster durch die Kombination der Hormone Gestagen und Testosteron erreicht werden dies sei eine höhere Quote, als sie bei der Verwendung von Kondomen erreicht wird.
In der klinischen Erprobungsphase II, die in Kürze begonnen werden soll, wird den männlichen Probanden anfangs eine Testosteronspritze pro Quartal verabreicht, zusätzlich wird ein Gestagen-Depot unter der Haut angelegt. Für das Projekt, das die Unternehmen ohne Fremdfinanzierung planen, ist etwa eine halbe Milliarde Euro an Forschungs- und Entwicklungskosten bis zur Zulassungsreife kalkuliert.
Für Werner-Karl Reif, Leiter des Geschäftsbereiches Fertilitätskontrolle & Hormontherapie der Schering AG, hätte die Pille für den Mann auf dem Markt für Verhütungsmedikamente gute Chancen. Wir sind optimistisch, dass wir diese Lücke in Zukunft ausfüllen werden", sagte Werner-Karl Raff, Leiter des Geschäftsbereichs Fertilitätskontrolle & Hormontherapie bei Schering.
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