Bundesliga Gehaltsverzicht ist unabdingbar
Hamburg - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) rechnet damit, dass noch in der laufenden Spielzeit drei Erstligaclubs Zahlungsunfähigkeit anmelden müssen. Ein erheblicher Gehaltsverzicht der Profis sei unabdingbar, um die Verschuldung der Vereine zu reduzieren.
Laut einer Vorabmeldung des "Kicker" wird die DFL auf der Vollversammlung der Lizenzvereine am Montag in Frankfurt am Main in einer internen Erhebung Details zur Finanzkrise der Bundesliga veröffentlichen. Demnach könne eine weitere Verschuldung nur gestoppt werden, wenn die Profis der 36 Bundesliga-Vereine auf durchschnittlich 18 Prozent ihres Gehalts verzichteten.
Bei der Verlängerung bestehender Verträge sei seit Saisonbeginn jedoch in keinem Fall eine Gehaltsreduzierung erfolgt. "Die Vereine werden sich einer Rosskur unterziehen müssen", sagte Christian Müller, DFL-Geschäftsführer Finanzen, nach Einsicht der Club-Bilanzen per 30. Juni 2002.
Klose bereits verpfändet
Die Namen der drei Vereine, die akut von der Insolvenz bedroht sind, werden nicht genannt. Es dürfte sich jedoch um Cottbus, Kaiserslautern und Nürnberg handeln. Der FCK musste bereits die Transferrechte an Nationalstürmer Miroslav Klose an einen Finanzier abtreten, um die größten finanziellen Löcher zu stopfen. Auch den "Club" drücken hohe Schulden.
Cottbus hatte in der vergangenen Woche Zahlungsschwierigkeiten selbst bekannt gemacht. "Die finanzielle Lage ist in unserer gegenwärtigen Situation in jeder Stunde kritisch", sagte Manager Klaus Stabach und verwies auf gesunkene Zuschauereinnahmen und TV-Gelder sowie geringere Sponsorenleistungen. Derzeit sei die Liquidität nicht gefährdet. "Aber wenn es so weiter geht, haben wir im April kommenden Jahres Zahlungsprobleme", gab Stabach zu.