Aldi Plus 13 Prozent
Essen/Berlin - Deutschlands größter Lebensmittel-Discounter Aldi hat im vergangenen Jahr Gewinn und Umsatz kräftig steigern können. "Die Gewinne sind geradezu explodiert", berichtete die "Lebensmittelzeitung" in ihrer Freitagausgabe auf der Grundlage von vier im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschlüssen von Aldi-Nord-Regionalgesellschaften.
Insgesamt zählt die Aldi-Nord-Gruppe (Essen) in Deutschland 35 Regionalgesellschaften, Aldi-Süd (Mülheim/Ruhr) 26. In über 6000 Filialen erwirtschafteten beide Gruppen zusammen im vergangenen Jahr weltweit nach Schätzungen von Experten mehr als 30 Milliarden Euro. Aldi veröffentlicht traditionell keine Gesamtzahlen.
Die vier Gesellschaften in Beucha, Könnern, Scharbeutz und Weyhe zeigten als gemeinsame Tendenz ein zweistelliges Umsatzwachstum, so die Zeitung weiter. Teilweise seien die Gewinne um bis zu 13 Prozent gestiegen. Die Umsatzrendite vor Steuern sei auf bis zu fünf Prozent geklettert. Der Branchendurchschnitt lag im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundesverbandes des deutschen Lebensmittelhandels bei rund 0,5 Prozent.
Der von Aldi in 2001 erreichte Vorsprung bei der Ertragsstärke könne sich im laufenden Jahr noch vergrößern, schreibt die Zeitung. Grund sei die zum Jahresbeginn aus Anlass der Euro-Einführung verkündigte Preissenkung, die beim Verbraucher sehr gut angekommen sei. Im ersten Halbjahr habe das Umsatzplus für Aldi bei zehn Prozent gelegen.
Der Einzelhandel reduziert die Prognosen
Bei der Konkurrenz sieht es dagegen düster aus. Für das nächste Jahr müsse beim Einzelhandel mit einem Pleiterekord gerechnet werden, erklärte der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen, am Freitag in Berlin. Für 2002 werde mit einem realen Umsatzminus von drei Prozent gerechnet. "Für das kommende Jahr müssen wir unsere Prognose auf nominal minus 0,5 Prozent zurücknehmen." Ursprünglich war der HDE von einem Prozent plus ausgegangen.
"Die Verzweiflung vieler Einzelhändler ist sehr groß", sagte Franzen. Seit 1992 bewegten sich die realen Umsätze auf annähernd gleichem Niveau. Ausnahmen gebe es bei einigen Discountern. "Aldi und Lidl haben zurzeit eine Konjunktur wie noch nie in der Geschichte."
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