Berlin - Der US-Investor Guy Wyser-Pratte ist nach Angaben des "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) bei der insolventen Babcock Borsig AG ausgestiegen.
Wyser-Pratte hatte in klassischer "Raider"-Strategie während der vergangenen Jahren große Aktienpakete verschiedener Unternehmen gekauft, Einfluss auf das Management ausgeübt und die Aktien nach erfolgreicher Umgestaltung des Unternehmens mit Gewinn verkauft. Beim Oberhausener Konzern Babcock Borsig funktionierte es nicht.
Wyser-Pratte hatte einen Anteil von 8,2 Prozent an
dem Unternehmen gehalten und war einer der schärfsten Kritiker des abgelösten Managements unter Klaus Lederer gewesen. Wyser-Pratte wirft Lederer vor, mit den Anteilen an der Kieler Werft HDW eine Perle des Konzerns eigenmächtig verkauft zu haben.
Der US-Investor hatte vergeblich versucht, den Verkauf der Werft HDW zu stoppen und auf die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung geklagt. Dazu kam es nicht, der Konzern wird jetzt von den Insolvenzverwaltern Horst Piepenburg und Helmut Schmitz verwaltet. Nun klagt Wyser-Pratte der Zeitung zufolge auf Schadenersatz.