Renault "Das sparen wir uns"
Frankfurt - Der französische Autobauer Renault will weiter wachsen. "Wir wollen im kommenden Jahr, wie auch 2002, der größte Autohersteller Europas bleiben und werden versuchen unseren Marktanteil leicht auszubauen", sagte Renault-Chef Louis Schweitzer der "Welt am Sonntag" in einem Interview.
"Bei einem Wirtschaftswachstum von mehr als zwei Prozent bekommen wir kein Problem. Fällt das Wirtschaftswachstum aber geringer aus, wird es für den Autoabsatz schwierig", sagte Schweitzer. Auf die möglichen Risiken reagiere Renault vor allem mit mehr Flexibilität. "Früher haben wir die Autos zu den Händlern gebracht. Die haben die dann verkauft. Heute verkauft ein Händler ein Auto und das wird anschließend gebaut." Damit könne man sich auf wechselnde Trends viel schneller einstellen.
Das Design der neuen Renault-Modelle sei zwar nicht ohne Risiko. "Wenn wir uns aber nicht weiterentwickeln oder nur den Trends der Konkurrenz hinterher eilen, ist die Gefahr noch sehr viel größer" sagte Schweitzer. Die Erfahrungen mit den Modellen Espace und Twingo habe gezeigt, dass es besser ist, "der Zeit weit voraus zu sein, als ein paar Minuten hinterher".
Weitere Unternehmenszukäufe seien derzeit nicht geplant. "Fusionen haben sich in der Automobilbranche nicht bewährt", sagte der Renault-Chef. Und auch auf den amerikanischen Markt werde man nicht wieder zurückkehren. "Weil die Qualität nicht stimmte, war unser Image dort sehr schlecht."
Deshalb habe sich Renault auch Ende der achtziger Jahre vom US-Markt zurückgezogen. Zwar habe sich die Qualität in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. "Aber den Amerikanern dieses zu vermitteln, verschlingt sehr viel Geld. Das sparen wir uns."