Telekom Vodafone beim Maut-Projekt ausgestochen
Düsseldorf - Das Bundeskartellamt hat den Einspruch des Düsseldorfer AGES-Konsortiums gegen die Vergabe des Lkw-Maut-Auftrags an die Bietergemeinschaft um DaimlerChrysler und die Deutsche Telekom abgelehnt.
Ein Sprecher der AGES Maut System GmbH & Co KG sagte am Mittwoch, die Bonner Behörde habe einen entsprechenden negativen Bescheid zugestellt und damit den Zuschlag für das Konkurrenzkonsortium bestätigt. Derzeit werde die Begründung des Kartellamtes von den AGES-Anwälten geprüft. Hinter AGES steht die Vodafone Group plc, Newbury sowie Aral, Shell und DKV Euroservice.
Das Lkw-Mautsystem soll nach dem Willen der Bundesregierung ab Mitte nächsten Jahres arbeiten. Das Konsortium Daimler/Telekom erwartet sich davon jährliche Einnahme von über 600 Millionen Euro. Die Bundesregierung will durch die Gebühr für schwere Lkw rund 3,4 Milliarden Euro pro Jahr einnehmen.
Dahinter steht folgende Regelung: Lastwagen ab 12 Tonnen müssen voraussichtlich vom kommenden Frühjahr an auf allen deutschen Autobahnen durchschnittlich 15 Euro-Cent Maut pro Kilometer zahlen. Die Gebühr wird abhängig von Achslast und Schadstoffausstoß in sechs Klassen zwischen 10 und 17 Cent erhoben
Gebührenzähler so klein wie ein Autoradio
Bezahlt wird die Gebühr über ein satellitengestütztes Maut-System. Vorteil: Mit einem kleinen Gerät in der Größe eines Autoradios kann die Lkw-Maut auf den Kilometer genau abgerechnet werden - bezahlt wird die tatsächlich gefahrene Strecke.
Das System basiert auf der Kombination von zwei bewährten Techniken: Mobilfunk und satellitengestütztes Global Positioning System (GPS), das beispielsweise zur Ortung von Schiffen verwendet wird. Für die vollautomatische Abrechnung wird im Lkw-Führerhaus ein Geräte eingebaut, das mit einem GPS-Empfänger und einem Mobilfunksender ausgerüstet ist. Setzt sich das Fahrzeug in Bewegung, registriert das System automatisch, wo es sich befindet.
Wird eine mautpflichtige Straße befahren, errechnet das Gerät aus den Daten des Fahrzeugs wie Achszahl, Gewicht oder Abgas- Schadensklasse sowie den gefahrenen Kilometern die Gebühr. Diese wird an eine Zentrale weitergefunkt, die direkt mit der Spedition abrechnet.
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