Sachsenring Auf schmalem Grat
Zwickau - Einen Tag nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über den zahlungsunfähigen Autozulieferer Sachsenring hat Insolvenzverwalter Bruno Kübler angekündigt, die Zahl der Mitarbeiter zu verringern.
Der Personalabbau müsse frühestmöglich beginnen, sagte Kübler am Dienstag. Wie viele der Mitarbeiter von Stellenabbau oder Entlassungen betroffen sein könnten, wollte er nicht sagen. Mit einer kleineren Belegschaft solle eine "bessere marktwirtschaftliche Position des Unternehmens" erreicht werden, zitiert die "Financial Times Deutschland" den Insolvenzverwalter.
Der Betriebsratsvorsitzende Manfred Schürer hofft nun, über Qualifizierungs- oder Auffanglösungen allen Mitarbeitern den Gang zum Arbeitsamt ersparen zu können. "Wir wollen die Leute parken, qualifizieren und nach Übernahme durch einen Investor zurückholen", sagte Schürer.
Drei Bewerber an Übernahme interessiert
Die Auftragslage des Zwickauer Automobilzulieferes sei zufriedenstellend, so dass auch alle Auszubildenden weiter beschäftigt werden könnten. Es seien mindestens drei Bewerber ernsthaft an der Übernahme des Unternehmens interessiert, hieß es von Betriebsratsseite. Namen wollte Schürer nicht nennen, allerdings werden ThyssenKrupp und der kanadische Autozulieferer Magna schon seit einiger Zeit als Kandidaten gehandelt.
Allein im Kerngeschäft der Fahrzeugtechnik beschäftigt 685 Mitarbeiter am Standort Zwickau beschäftigt. Weitere 130 Mitarbeiter sind für das Unternehmen im nordrhein-westfälischen Hemer bei Iserlohn tätig. Der Betriebsrat am Standort im Sauerland ging am Dienstag davon aus, dass dort keine Mitarbeiter auf der Straße landen.