Babcock Borsig Das Ziel ist die Rückabwicklung

Wusste OEP beim Kauf der HDW, dass Babcock vor der Insolvenz stand? Der Konzern will klagen.

Düsseldorf - Die Führung des insolventen Anlagenbaukonzerns Babcock Borsig  erwägt, den umstrittenen Verkauf der Kieler Werft HDW an die US-Gesellschaft One Equity Partners (OEP) juristisch anzufechten.

"Es deutet vieles darauf hin, dass OEP bei Vertragsabschluss wusste, dass Babcock von der Insolvenz bedroht war und sich dieses Wissen zu Nutze gemacht hat", sagte Babcock-Vorstandschef Horst Piepenburg gegenüber dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

Gemeinsam mit Babcock-Insolvenzverwalter Helmut Schmitz lasse er deshalb von Juristen prüfen, ob eine Klage Aussicht auf Erfolg habe: "Falls die Chancen hoch genug sind, werden wir klagen", sagte Piepenburg.

Ziel sei eine Rückabwicklung des HDW-Verkaufs und ein neuer Verkauf zu für die Gläubiger besseren Bedingungen. Ein möglicher Prozess werde sich wohl über Jahre hinziehen.

Pfändung wegen des Darlehen von 50 Millionen Euro?

Ex-Babcock-Chef Klaus Lederer hatte im März Babcocks Tochter HDW zu 25 Prozent an OEP verkauft und damit den Anteil an der Werft auf eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie reduziert.

Dies kam nach Ansicht des privaten Babcock-Großaktionärs Guy Wyser-Pratte und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) einer grundlegenden Umorientierung von Babcock gleich. Der Verkauf habe den Konzern unmittelbar in die Insolvenz geführt, lautet der Vorwurf der DSW, die Lederer wegen Untreue und der vorsätzlichen Insolvenzverschleppung anklagte.

Für die Übernahme der 25-prozentigen Beteiligung an der HDW gewährte OEP dem mittlerweile insolventen Anlagenbaukonzern ein Darlehen von 50 Millionen Euro. Sollte der angeschlagene Konzern dieses nicht zurückzahlen können, könnte OEP die restlichen 25 Prozent der HDW, die noch in Babcocks Besitz sind, pfänden.

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