Telekom Rigider Sparkurs verordnet
Frankfurt am Main - Die Deutsche Telekom (Kurswerte anzeigen) will nach einem Pressebericht ihre Kosten um mehr als eine Milliarde Euro jährlich senken. Dies gehe aus einer E-Mail des neuen Vorstandschefs Helmut Sihler an die Belegschaft hervor, schreibt die "Börsen-Zeitung".
Um das Ziel zu erreichen, sollte neben einem allgemeinen Sparprogramm der Werbeetat auf Jahresbasis um ein Drittel reduziert werden. 2001 hatte der Konzern knapp 1,9 Milliarden Euro für Marketing ausgegeben. Zudem sollen der Zeitung zufolge die Beratungskosten "drastisch reduziert" werden.
Die Telekom stehe vor "ernsten Herausforderungen", zitierte die Zeitung den Firmenchef. Der Schuldenabbau müsse schneller vorangetrieben werden. Ende des ersten Quartals standen die Verbindlichkeiten bei 67,3 Milliarden Euro. Früheren Angaben zufolge sollen sie bis Ende 2003 auf 50 Milliarden Euro abgebaut werden.
Sihler zufolge werde die neue Strategie im In- und Ausland überprüft. Das Leistung-Kosten-Verhältnis müsse in allen Bereichen ohne Rücksicht auf Besitzstände durchleuchtet werden. Im Ausland dürfte die Prüfung vor allem die US-Tochter Voicestream betreffen, so die "Börsen-Zeitung".
Die neue Strategie der Deutschen Telekom will Sihler am 21. August anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen vorstellen.
Weitere Aufmerksamkeit könnte die Telekom auf sich ziehen. Einem Zeitungsbericht zufolge wird sie beim Verkauf ihres TV-Kabelnetzes weniger einnehmen als geplant. Die bisherigen Gebote lägen deutlich unter dem Kaufpreis von 5,5 Milliarden Euro, den die Telekom beim gescheiterten Verkauf an den US-Konzern Liberty Media erhalten hätte.
Einem anderen Zeitungsbericht zufolge will die Telekom zudem mehr als eine Milliarde Euro jährlich einsparen. Vorbörslich tendierten die Titel ein knappes Prozent fester.