Wal-Mart Veni. Verdi. Vici?

Der Konzern wehrt sich weiterhin gegen Anschlusstarifverträge. Nun droht Verdi mit Streik.

Wuppertal – Die Gewerkschaften und Wal-Mart  liefern sich seit vier Jahren erbitterte Kämpfe. Bereits seit Eintritt in den deutschen Markt weigert sich Wal-Mart Germany, der Ableger des weltgrößten Einzelhandelskonzerns, seinen Angestellten tariflich vereinbarte Löhne zu zahlen.

Nachdem auch in den vergangenen Wochen Verhandlungen zwischen beiden Parteien scheiterten, ruft die Gewerkschaft Verdi die Arbeitnehmer nun zu Protestaktionen auf.

Die Beschäftigten der Wal-Mart-Filialen sind aufgefordert, ihre Arbeit am Freitag und Samstag bundesweit niederzulegen.

Damit protestiert Verdi gegen die Arbeitslohnsituation und die Schließung von Filialen. Die Gewerkschaft will Wal-Mart gleichzeitig auffordern, einen Anschlusstarifvertrag zu unterschreiben, in dem die tariflich vereinbarte Entlohnung der Mitarbeiter geregelt ist.

Lohnerhöhung statt Annerkennung des Tarifvertrags

Bestreikt werden sollen vor allem die Filialen in Ingolstadt und Esslingen. Der Konzern kündigte erst vor Kurzem die Schließung beider Filialen an. Rund zwei Drittel der Angestellten seien zum Streik bereit, lautet die Prognose eines Verdi-Sprechers. Insgesamt hat Wal-Mart derzeit in Deutschland 95 Filialen und 17.000 Beschäftigte.

Im Jahr 2000 hatte Wal-Mart erst nach langen Verhandlungen die Löhne angehoben - und zwar gleich um drei Prozent und damit übertariflich. Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen wertete den Entschluss des Konzerns damals einerseits als Erfolg der Tarifauseinandersetzungen.

Andererseits kritisierte die Gewerkschaft den Schritt, als Versuch von Wal-Mart, den Beschäftigten die von den Gewerkschaften geforderte Anerkennung der Tarifverträge "abzukaufen".

Ärger im Karton: Wal-Mart gerät erneut mit der Gewerkschaft aneinander

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