Deutsche Bahn Aufträge als Druckmittel
Frankfurt Die Deutsche Bahn will ihre Marktposition nun langfristig gegen die zunehmende Konkurrenz stärken. Versuchte der Konzern in den vergangenen Monaten, sein Streckennetz durch das Angebot schlechter Belegungsintervalle vor der Konkurrenz zu schützen, konzentriert sich das Unternehmen nun auf den Abschluss mehrjähriger Verkehrsverträge mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden.
Als Druckmittel setzt der Konzern offenbar die Vergabe langfristiger Aufträgen für die betreffenden Bundesländer ein. Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" teilte der Fahrzeugbauer Bombardier mit, der Konzern habe die Erteilung schon in Aussicht gestellter Aufträge für Nahverkehrsbetriebswagen auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Werke in Brandenburg und in Ostsachsen seien betroffen.
Mit Brandenburg verhandelt die Bahn derzeit über einen Nahverkehrsvertrag. Im Ministerium heiße es, eine neue Zusammenarbeit mit der Bahn würde im Zuge der Wettbewerbsförderung vorsehen, jedes Jahr bestimmte Kontingente des Streckenangebots herauszunehmen und für die Konkurrenz der Deutschen Bahn freizugeben. Möglichem Druck, den die Bahn mit Hilfe von Bombardier ausübe, wolle man sich nicht beugen, zitierte das Blatt das Ministerium.
Die Deutsche Bahn hatte in den vergangenen Wochen bereits angekündigt, Investitionen in neue Fahrzeuge davon abhängig machen zu wollen, ob langfristige Verträge mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden zustande kommen, berichtete das Blatt.