Vorstandsgehälter Verhaltene Resonanz
Berlin - Unter den 30 Dax-Unternehmen wollen nach einer Umfrage des "Tagesspiegel" erst drei Konzerne die Gehälter der einzelnen Vorstandsmitglieder veröffentlichen. Die Unternehmen ThyssenKrupp, die Deutsche Bank und Schering wollten spätestens im kommenden Geschäftsbericht die Vorstandsbezüge individualisiert ausweisen und damit einer Forderung der Expertenkommission zur transparenten Unternehmensführung (Corporate Governance Kodex) nachkommen, schreibt das Blatt in seiner Sonntagausgabe.
Die Umsetzung des im Februar von der Regierungskommission unter Vorsitz von ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme vorgelegten Kodex lässt bei vielen DAX-Unternehmen aber noch auf sich warten. Erst acht der Dax-30-Unternehmen haben laut Umfrage bereits einen Corporate Governance Kodex verabschiedet, der sich weitgehend mit dem der Regierungskommission decke.
"Gerade in Sachen Vorstandsgehälter warten viele Unternehmen ab, was die anderen machen", sagte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Es bestehe aber an den Kapitalmärkten ein berechtigtes Interesse an der Veröffentlichung der Bezüge. "Damit soll die horrende Überbezahlung vieler Manager, wie wir sie aus den USA kennen, verhindert werden."