Lufthansa Wieder auf Steigflug
Köln - Die Lufthansa spürt nach dem Krisenjahr 2001 wieder Aufwind und steuert für 2002 ein deutlich besseres Ergebnis an. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem operativen Gewinn von 400 Millionen Euro. Das teilte Konzernchef Jürgen Weber am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Köln mit.
Im ersten Quartal dieses Jahres konnte die Fluglinie das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln. Der Gewinn stieg um sieben Millionen auf zwölf Millionen Euro. "Die Buchungszahlen lassen eine weitere Erholung erwarten", sagte Weber. Die Lufthansa setze vor allem auf die steigende Nachfrage nach Flugreisen nach Asien.
Keine Dividende für 2001
Im vergangenen Jahr habe die Fluglinie durch die Auswirkungen des Terroranschläge in den USA mit dem schwierigsten Geschäftsjahr ihrer Geschichte zu kämpfen gehabt, sagte Weber. Durch umfassende Kostensenkungsmaßnahmen, eine schnelle Kapazitätsreduzierung und ein Programm zur Effizienzsteigerung sei es dem Konzern gelungen, für 2001 einen operativen Verlust zu vermeiden. Die Lufthansa hatte im vergangenen Geschäftsjahr ein Ergebnis von 28 Millionen Euro erzielt.
Dennoch müssen die Anleger in diesem Jahr auf ihre Dividende verzichten. "Selbst die bescheidenste Dividende hätte den Rücklagen entnommen werden müssen", rechtfertigte Weber die Entscheidung. "Damit hätten wir in ungewissen Zeiten die Substanz des Unternehmens gemindert", sagte der Konzernchef.
"Die Stärke der Billigfluglinien nicht überschätzen"
Nachdem Weber bereits vor einigen Tagen vor einer "Billigpreis-Hysterie" gewarnt hatte, mahnte er auch auf der Hauptversammlung erneut davor, die Stärke der Billigflieger im deutschen Luftverkehr zu überschätzen. "Vom Gesamtaufkommen entfallen hochgerechnet 3,4 Millionen (Passagiere) auf die Billigfluggesellschaften, also ein Anteil von unter drei Prozent", sagte Weber.
Zudem kritisierte er die aggressive Werbung der Billigflieger. Durch ungerechtfertigte Vergleiche werde beim Kunden der falsche Eindruck erweckt, die etablierten Fluggesellschaften seien "im Grunde Abzocker".