DaimlerChrysler Sparschraube angezogen
Auburn Hills - Der US-Autohersteller Chrsyler will in der letzten Phase der Umstrukturierung auf die Neuorganisation der Produktionsprozesse setzen. Die US-Tochter von DaimlerChrysler, die im vergangenen Jahr einen Betriebsverlust von 1,94 Milliarden Dollar erwirtschaftete, plant, die Werke in Nordamerika auf eine flexiblere Produktion umzustellen.
2000 Dollar Mehrkosten durch neue US-Vorschriften
Gleichzeitig will Chrysler die Kosten bei der Produktentwicklung um 23 bis 25 Prozent reduzieren. Richard Schaum, stellvertretender Präsident und zuständig für die Produktentwicklung bei Chrysler, begründete diesen Schritt gegenüber der "Financial Times Deutschland" (FTD) mit den neuen US-Vorschriften zum Schadstoffausstoß und zur Fahrsicherheit.
Die Modelle an die neuen US-Vorschriften anzupassen, werde Chrysler pro Auto bis zu 2000 Dollar kosten, sagte er gegenüber der Zeitung. Um diesen Aufwand ausgleichen zu können, müssten die Kosten bei der Entwicklung neuer Modelle gesenkt werden.
Japanische Autokonzerne gelten als Vorbild
Der Konzern prüfe zurzeit, wie sich die Produktivität steigern ließe, wenn verschiedene Modellvarianten in den Werken produziert würden, sagte Chrysler-Chef Dieter Zetsche gegenüber der FTD. Chrysler orientiert sich dabei an der Produktionsabwicklung der japanischen Autobauer Toyota und Honda, die erfolgreich verschiedene Modelle in der gleichen Fertigungsstraße produzieren.
"Wir führen umfassende Untersuchungen über die Entwicklung neuer Herstellungsprozesse durch, mit denen wir weiterhin verschiedene Plattformen nutzen, aber auch mehrere Varianten mit unterschiedlichen Auslastungen in unseren Werken fahren können."
Ausgabenkürzung in Milliardenhöhe
Weiter hält der Konzern daran fest, die Materialkosten bis Ende des laufenden Geschäftsjahres um 15 Prozent zu senken, so Zetsche. Chrysler plane zudem, die Ausgaben und Investitionen in den nächsten fünf Jahren von 42 Milliarden Dollar auf 30 Milliarden Dollar zu reduzieren.