Preussag Kommt die TUI light?
Barcelona - "Wir prüfen den Einstieg in den Markt der Low Cost Airlines", sagte Frenzel anlässlich der Präsentation möglicher neuer Geschäftsfelder der Preussag am Samstag vor Journalisten in Barcelona. Es gelte zu klären, ob und wie Preussag neben den bisherigen Charterflügen auch Billigflüge anbieten könne. Vorstellbar ist nach Frenzels Worten sowohl der Aufbau einer eigenen Billigfluglinie als auch die Übernahme eines bestehenden Anbieters. Konkrete Pläne hierfür nannte er jedoch nicht.
Der Markt der Fluggesellschaften in Europa verändere sich durch das Aufkommen der Billigfluglinien wie Ryanair oder Easyjet erheblich. Dies habe auch Auswirkungen auf das Geschäft der Charterfluggesellschaften. "Wir als Touristikkonzern müssen uns deshalb in dieser Frage positionieren", sagte Frenzel.
Auch Geschäftskunden als Zielgruppe
Ein Billigflugkonzept der Preussag würde sich nach seinen Worten jedoch nicht auf Touristen beschränken, sondern insbesondere Geschäftsreisende anvisieren. Preussag ist Mehrheitsaktionär des größten europäischen Geschäftsreisevermittlers TQ3 Travel. Dieser ist bislang einer der wichtigsten Partner der Deutschen Lufthansa.
Nach ersten Erfolgen in Großbritannien gilt auch Deutschland als interessanter Markt für kostengünstige Direktflüge. So hat Easyjet Anfang Mai die bis Ende März nächsten Jahres befristete Option erhalten, die deutsche British-Airways-Tochter Deutsche BA komplett zu übernehmen. Auch die bislang größte Billigfluglinie, die irische Ryanair, bietet bereits in Deutschland Direktflüge an.
Die Deutsche Lufthansa steht diesem Markt bislang skeptisch gegenüber, hat aber nach eigenen Angaben Pläne für ein Low-Cost-Angebot in der Schublade. In Großbritannien hatte kürzlich der Touristikkonzern MyTravel angekündigt, mit zunächst nur wenigen Maschinen ein Billigflugprogramm anzubieten.