RWE Kräftiger Abschlag inbegriffen
Düsseldorf/Essen/Heidelberg - Die Essener RWE AG will den weltgrößten Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druckmaschinen AG für mindestens 1,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr an einen US-Investor verkaufen. Das schreibt das Magazin "Wirtschaftswoche" am Mittwoch vorab. Einem Verkauf über die Börse würden bei der 50-prozentigen Muttergesellschaft RWE nur wenig Chancen eingeräumt. Der Börsenwert des RWE-Anteils an HeidelDruck liegt derzeit bei rund 2,2 Milliarden Euro, der genannte Preis würde also einen deutlichen Abschlag bedeuten.
Die Zahlen der HeidelDruck für das Geschäftsjahr 2001/2002 würden schlechter ausfallen als erwartet. Das Unternehmen hatte bereits im Herbst angekündigt, dass der Umsatz um bis zu zehn Prozent unter dem Vorjahreswert von 5,3 Milliarden Euro liegen werde. Der Jahresüberschuss werde von 283 auf 200 bis 220 Millionen Euro sinken. An diesen Prognosen halte man fest, sagte ein Unternehmenssprecher. Die ersten Zahlen werden am 13. Mai vorgelegt.
RWE wollte sich zu dem Bericht nicht näher äußern. Sprecher Michael Rosen erklärte, dass RWE Verkaufsabsichten zu seinen Anteilen an HeidelDruck und dem Baukonzern Hochtief bereits bekannt geben habe. Zu Spekulationen äußere sich das Unternehmen nicht. Der HeidelDruck-Sprecher sagte, zu möglichen Transaktionen der Eigentümer werde das Unternehmen keine Stellung nehmen.
Über eine seit längerem erwünschte Erhöhung des Streubesitzes würde sich das Unternehmen jedoch freuen. RWE hält 50 Prozent der Anteile, die Commerzbank vier Prozent, eine weitere Finanzholding aus Allianz, Münchener Rück und Commerzbank 24 Prozent. Im Streubesitz sind 22 Prozent der Aktien, das Wunschziel seien 35 Prozent.