DaimlerChrysler Wut auf deutsche Nobelmarke
Vor laufenden Kameras drischt ein Zoodirektor auf seinen Mercedes ein - Protest gegen Servicemängel.
Wuhan, China - Seinem Zorn auf den Dienstwagen, ein 120.000 Euro teures Mercedes-Cabrio 230 SLK, machte ein chinesischer Zoodirektor mit einem Holzprügel Luft: Inmitten eines Kreises aus Journalisten, Fotografen und Zoo-Bediensteten drosch er auf das Auto ein. Sein Vorwurf: Mangelhafter Werkstatt-Service. Fünfmal innerhalb eines Jahres hätte der Wagen repariert werden müssen - der Mercedes-Kunde fühlte sich zudem vom Mercedes-Service nicht gut behandelt. Auch der Mercedes 320 S eines Freundes von Wang Scheng, Direktor des Zoos von Wuhan, wurde während der Protestaktion geprügelt.
Konsumenten-Zorn gegen ausländische Konzerne
Seitens DaimlerChrysler wurde zu dem Vorgang erklärt, das Zoo-Personal hätte den Dienstwagen trotz mehrfacher Mahnung wiederholt mit minderwertigem Benzin betankt. Auf dem Kulanzwege ersetzte Mercedes dem gefrusteten Kunden die Windschutzscheibe.
Das Auto-Schlagen ist skurriler Höhepunkt eines deutlich gestiegenen Ärgers von Verbrauchern über ausländische Unternehmen im Land. Der Vorwurf: Insbesondere die Konzerne aus den USA oder Europa vernachlässigten trotz gestiegener Absatzzahlen ihrer Produkte den Service - einen kostenintensiven Bereich.