Deutsche Bahn Hersteller unter Druck
Berlin - Schlechte Lieferungen von Siemens, Bombardier und Alstom seien in erheblichem Maße dafür verantwortlich, dass die Bahn ihre Fahrpläne nicht einhalten kann, sagte Karl-Friedrich Rausch, Technik-Vorstand der Bahn AG, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Daher werde sie den Druck auf die großen Hersteller wie Siemens, Bombardier und Alstom erhöhen. In den Verhandlungen über die Vergabe neuer Aufträge wolle die Bahn deutlich höhere Vertragsstrafen durchsetzen, um so die Zuverlässigkeit der Züge zu verbessern. "Wir werden schmerzhafte Pönalen vereinbaren", wird der Bahn-Technik-Vorstand zitiert.
Enorme Schwierigkeiten soll es zum Beispiel mit dem dieselgetriebenen Neigetechnikzug ICE TD geben, den ein Konsortium aus Siemens und Bombardier baut. Nach Angaben Rauschs wurden diese Fahrzeuge mit einer Verspätung von durchschnittlich 15 Monaten geliefert. Seit dem Einsatz auf den Strecken Nürnberg-Dresden und München-Zürich gebe es Probleme mit Neigetechnik, Kupplung, Dieselmotoren, Abgaslösung und Software.
Rausch räumte jedoch ein, dass auch die Bahn zu den technischen Problemen beigetragen hat. Durch Sonderwünsche sei die Komplexität der Fahrzeuge erhöht worden. Dies sei heute jedoch anders, der Bahn sei an Standardprodukten gelegen, sagte der Bahn-Vorstand: "Mittelfristig wollen wir die 66 Fahrzeugtypen auf 16 reduzieren."