Bayer Lopez in Leverkusen
Der Pharma- und Chemiekonzern senkt die Tagessätze externer Berater. Doch damit nicht genug - Bayer will sogar Geld von den Consultants zurückfordern.
Von
Arne Stuhr
Hamburg/Leverkusen - Die Zahlen des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer waren im vergangenen Jahr nicht gerade berauschend. Im dritten Quartal 2001 musste Bayer - erstmals in der Unternehmensgeschichte - ein negatives Konzernergebnis präsentieren. Auch der Gang an die New Yorker Börse fiel eher bescheiden aus.
Um die Leverkusener zurück auf die Erfolgsschiene zu führen, setzt Bayer-Chef Manfred Schneider jetzt offenbar auf die "Lopez-Methode". Der Spanier Jose Ignacio Lopez hatte Mitte der 90er Jahre als Einkaufschef bei Volkswagen die Zulieferer der Wolfsburger massiv unter Druck gesetzt und die Preise nach unten geknebelt.
"Kein Kommentar"
Bei Bayer erwischt es jetzt nicht die Zulieferer, sondern die externen Unternehmensberater. Wie manager-magazin.de aus Unternehmenskreisen erfuhr, sollen die Tagessätze der Consultants um bis zu 20 Prozent nach unten gedrückt werden. Die neuen Konditionen sollen nicht nur für künftige Projekte gelten, sondern rückwirkend wirksam sein. Allein die Berater von PriceWaterhouseCoopers müssen demnach mehrere Millionen Euro an Bayer zurücküberweisen. Da es sich die Berater zurzeit nicht leisten können, auf den Dax-Konzern Bayer (rund 31 Milliarden Euro Umsatz in 2000) als Kunden zu verzichten, scheint sich Bayer mit seinen Forderungen durchzusetzen.
Gegenüber manager-magazin.de wollte ein Unternehmenssprecher der Bayer AG den Sachverhalt nicht kommentieren. Zu internen Geschäftsvereinbarungen nehme der Konzern generell keine Stellung, so der Sprecher.