Bankgesellschaft Berlin Die Chronik einer Pleite
Januar 1994:
Gründung der Bankgesellschaft Berlin . Unter dem Dach der Holding werden Landesbank Berlin, Berliner Bank und Berlin Hyp (Immobilienfinanzierung) zusammengefasst. Das Ziel: eine schlagkräftige Hauptstadtbank mit überregionalen Ambitionen.
November 1996: Der Expansionsdrang der Bank unter Führung ihrer Vorstandssprecher Wolfgang Steinriede und Hubertus Moser fordert erste Opfer: Wertberichtigungen von über zwei Milliarden Mark sind notwendig.
Jahreswechsel 1996/97: Moser und Steinriede gehen vorzeitig. Neuer Chef wird Wolfgang Rupf .
Mai 1997: Beginn der Fusionsverhandlungen mit der Nord LB. Gut ein Jahr später wird der Zusammenschluss abgesegnet.
Oktober 1998: Die Fusion platzt. Hauptgründe: Uneinigkeit über die Bewertung der Bankgesellschaft und Bedenken der Nord LB wegen möglicher Risiken beim Partner.
November 1998: Rupf legt ein Restrukturierungsprogramm auf, um den Konzern zu straffen und die Risiken in den Griff zu bekommen.
Mai 1999: Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats. Rechtsanwalt Dieter Feddersen löst Ex-Daimler-Chef Edzard Reuter ab.
November 2000: Vorstandschef Wolfgang Rupf rechnet mit einer stabilen Dividende. Die Wertberichtigungen soll bei einer Milliarde Mark liegen, die Immobilientochter IBG ausgegliedert werden. Die Aktie bricht massiv ein.
Januar 2001: Bei der Teilbank Berlin Hyp, an deren Spitze CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky steht, tauchen Risiken aus einem 600-Millionen-Mark-Kredit an die Wohnungsfirma Aubis auf.
Februar 2001: Die Bankgesellschaft nennt Kredite von fünf Milliarden Mark "beobachtungswürdig". Landowsky bestätigt eine Barspendenannahme für die CDU von Aubis-Managern. Die Bankenaufsicht moniert die Vergabepraxis der Bankgesellschaft bei Immobilienkrediten.
März 2001: Landowsky tritt als Vorstandschef der Berlin Hyp zurück. Neue Wertberichtigungen bei dem Institut und bei der Landesbank werden bekannt. Vier Vorstände scheiden aus. Der Verkauf des IBG-Geschäfts an eine Karibik-Holding scheitert.
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