Deutsche Telekom "Kursverlauf absolut unbefriedigend"
Teil 5
Um die Ergebnissituation im Geschäftsjahr 2001 weiter zu verbessern, haben wir zudem bereits weitere Verkäufe von Vermögensbestandteilen eingeleitet, wie zum Beispiel unsere Sprint-Fon-Aktien und die Mehrheitsanteile an den noch verbliebenen Kabel-Regionalgesellschaften. Darüber hinaus wollen wir uns auch - wie bereits angesprochen - verstärkt von Immobilienvermögen trennen.
Diese Verkäufe sind im Sinne einer Konzentration auf unsere Kerngeschäfte entlang der 4 Säulen zu verstehen; sie dienen der strategischen Fokussierung des Unternehmens und erhöhen somit die Ertragskraft des Konzerns. Gleichzeitig bauen wir damit konsequent Verbindlichkeiten ab und stärken so die Finanzkraft des Konzerns.
Mit bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung von Effizienz und Qualität sowie der konsequenten Erschließung neuer Märkte und Geschäftsfelder wollen wir zudem die Ergebnisentwicklung im operativen Geschäft deutlich verbessern. Damit möchte ich nun den Überblick über die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen abschließen und nun darauf zu sprechen kommen, welche strategischen Schwerpunkte wir für die weitere Entwicklung des Konzerns gesetzt haben.
Unsere Märkte befinden sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Liberalisierung, Globalisierung, neue Technologien und der immer stärkere Konvergenztrend haben ein Branchenumfeld geschaffen, das sich grundlegend unterscheidet von der Marktsituation, wie wir sie noch vor ein paar Jahren gekannt haben.
Die Deutsche Telekom hat sich darauf frühzeitig strategisch ausgerichtet. Wir haben neue Kerngeschäfte definiert und systematisch ausgebaut und sie neben unser klassisches Geschäft - die Festnetztelefonie - gestellt. Wir haben im letzten Jahr begonnen, den Konzern auf der Basis unserer 4-Säulenstruktur organisatorisch umzubauen und wir sind dabei bereits sehr weit vorangekommen. Die Divisionen T-Mobile, T-Online und T-Systems stehen, die neu akquirierten Unternehmen wurden synergiefördernd integriert.
In die vierte Division - T-Com - wird jetzt organisatorisch auch die Netzplattform integriert. Damit wollen wir sicherstellen, dass die Infrastrukturbereitstellung künftig noch stärker vom Markt und den Kundenbedürfnissen her gesteuert wird.
Als konsequenten nächsten Schritt haben wir zum 1.Mai auch die Vorstandsstruktur neu ausgerichtet, um zu gewährleisten, dass diese neue Konzernorganisation optimal geführt werden kann. Diese neue Organisation wird in Form der 4 Divisionen künftig deutlich im Vorstand abgebildet sein. Die Verantwortung für die operative Führung der Divisionen ist damit klar zugeordnet.
Die beiden verantwortlichen Vorstandsmitglieder - Herr Josef Brauner und Herr Kai Uwe Ricke - werden zudem ein übergreifendes Konvergenzmanagement sicherstellen. Herr Dr. Max Hirschberger wurde als neues Mitglied in den Konzernvorstand berufen und leitet das neugeschaffene Ressort "Corporate Affairs".
Im Rahmen dieser Neuausrichtung haben die bisherigen Herren Vorstandsmitglieder Dr. Hagen Hultzsch und Detlev Buchal zum 30.4.2001 das Unternehmen verlassen. Ich möchte beiden Kollegen von dieser Stelle aus noch einmal meinen ausdrücklichen Dank sagen für die hervorragende Arbeit, die sie im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit geleistet haben. Ich freue mich, dass beide Herren auch weiterhin dem Konzern eng verbunden sein werden.
Nach dem Umbau der gesamten Konzern- und Vorstandsorganisation dokumentiert sich die konsequente Umsetzung der 4-Säulen-Strategie auch in einem weiterem Schritt. Wir haben zum 1.Januar 2001 das gesamte Berichtswesen auf die 4 Divisionen umgestellt. Bereits in dem vorhin angesprochenen Quartalsbericht haben wir detaillierte Ergebnisse nach den einzelnen Segmenten ausgewiesen. Wir machen damit die Konzernentwicklung auch in den einzelnen Säulen für den Kapitalmarkt noch transparenter.
In der neuen Struktur ist der Telekom-Konzern aus meiner Sicht hervorragend positioniert, um die Herausforderungen auf den dynamisch sich verändernden Märkten zu meistern und die daraus erwachsenden Chancen für das unternehmerische Wachstum zu nutzen. Jedes unserer vier Kerngeschäftsfelder - also Mobilkommunikation, Online-Kommunikation, Systemlösungen und Festnetzkommunikation - repräsentiert für sich genommen einen Zukunftsmarkt mit hochdynamischem Wachstum.
In jedem dieser Geschäftsfelder hat die Deutsche Telekom eine führende Marktposition. Mit mehr als 46 Millionen Mobilfunkkunden zählt der Konzern zu den drei größten Mobilfunkanbietern weltweit und agiert in Märkten mit einem Potential von mehr als einer halben Milliarde Kunden. T-Online ist der reichweitenstärkste europäische Internet-Service-Provider und weltweit die Nummer zwei. T-Systems ist nach IBM das zweitgrößte Systemhaus in Europa. Und mit T-Com sind wir Europas größter Festnetzanbieter.
