Infineon "Hinweise auf schnelle Wende"
München/Monterey - Ulrich Schumacher, der Vorstandschef der Infineon Technologies AG, hat sich optimistisch zur weiteren Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres geäußert. Man brauche nicht zu glauben, es sei ein Naturgesetz, dass es keine Erholung im Halbleitergeschäft geben werde, sagte er am Mittwoch auf der Halbleiterkonferenz der Investmentbank Salomon Smith Barney.
Er habe Hinweise darauf, warum eine schnelle Wende möglich sei. Schumacher zufolge wurde die Mobilfunk-Chip-Sparte von Infineon von der jüngsten Schwäche des Marktes nicht getroffen. Das Wachstum in diesem Segment sei sicher nicht in den USA zu erwarten, sondern aus Brasilien, China und Spanien. Nach einer Zeit, in der niemand die Beschaffungskette im Griff hatte, sei in diesem Bereich eine gesunde Entwicklung in Gegenrichtung zu beobachten.
Dass die Nachfrage im Mobilfunksektor nicht wieder anziehen könnte, bezeichnete Schumacher als "ziemlich unwahrscheinlich". Er erwarte eine Erholung im zweiten Halbjahr, konnte aber nicht ausschließen, dass sich das laufende Quartal schlimmere Ergebnisse zeige als das vorangegangene.
Der Infineon-Chef erwartet auch nicht, dass die Autoelektronik-Sparte unter der nachlassenden Autoproduktion zu leiden haben wird. Autohersteller versuchten in Phasen sinkender Produktion und wachsenden Wettbewerbsdrucks, sich durch mehr Elektronik im Fahrzeug von den Konkurrenten abzuheben, lautete Schumachers Argumentation. Die Konjunkturzyklen dieser Industrie seien normalerweise lang und vorhersehbar.