Bankgesellschaft Berlin Retter gesucht
Berlin - Sieben Jahre nach Gründung der Bankgesellschaft Berlin sind ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Die Grünen fordern schon die Zerschlagung des landeseigenen Bankkonzerns, und für den innenpolitischen Berliner SPD-Sprecher Hans Georg-Lorenz ist klar, dass das krisengeschüttelte Regionalinstitut in der bisherigen Form nicht überleben kann. Mehrfache Bereinigungsaktionen gingen zu Lasten der Substanz. Konzernchef Wolfgang Rupf, der 1997 als Sanierer geholt wurde, fehlen "etwa eine Milliarde Euro" frisches Kernkapital.
Rupf ist mittlerweile auf Investorensuche gegangen. Er hofft auf die Bank 24, die HypoVereinsbank, die Allianz, die holländische ING oder die amerikanische Citibank. Für das Land dürften die ebenfalls ins Spiel gebrachte WestLB oder die NordLB, mit der die Bankgesellschaft eine strategische Allianz verbindet, wegen ihrer Nähe zu kommunalen Interessen sympathischer sein.
Die dramatische Zuspitzung der Schieflage ist Folge einer Geschichte von Fehlern und verspielten Chancen. Immobilienrisiken, fragwürdige Kredite, Sonderprüfungen der Bankenaufsicht und die CDU-Parteispendenaffäre um Klaus Landowsky haben dem Institut zugesetzt. Doch für den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) liegen die Wurzeln tiefer. Die Konstruktion des Konzerns sei "ein Kunstgebilde, dem der Keim des Scheiterns bereits in die Wiege gelegt worden ist".