Transrapid Chinesisches Interesse
Düsseldorf/Peking - Deutsche Industriekreise rechnen laut "Handelsblatt" fest damit, dass der Transrapid für die Strecke zwischen dem Pekinger Flughafen und dem Zentrum der chinesischen Hauptstadt ausgewählt wird. In die fertig gestellte Machbarkeitsstudie sei das Konsortium aus ThyssenKrupp und Siemens bereits eingebunden gewesen, schreibt die Tageszeitung in ihrer Dienstagsausgabe.
Bereits in wenigen Tagen solle über die Vergabe der 26 Kilometer langen Schnellbahnlinie entschieden werden. Das Konsortium hatte zuvor schon den Auftrag für den Bau der 31,5 Kilometer langen Transrapid-Verbindung zwischen dem Flughafen Pudong und dem Stadtzentrum von Schanghai erhalten. Der Auftrag hat ein Volumen von zwei Milliarden Dollar.
Beide Projekte seien vergleichbar, zitiert das "Handelsblatt" Hartmut Heine, Repräsentant von ThyssenKrupp in Peking. Die Kilometer-Preise in Schanghai und Peking sind laut Heine identisch.
Demnach hätte das Projekt in der chinesischen Hauptstadt einen Wert von 1,65 Milliarden Dollar. Die Verhandlungen sollen nach der Sommerpause beginnen. Mittel der Bundesregierung sind - anders als in Schanghai - nicht vorgesehen.
Siemens zurückhaltend
Der Siemens-Konzern äußerte sich zurückhaltender über das Peking-Projekt. In China gebe es zwar bekanntermaßen ein hohes Interesse an dem neuen System, doch sei der Bericht verfrüht, sagte ein Sprecher des Siemens-Bereichs Verkehrstechnik am Dienstag in Erlangen.
Er sprach allerdings von einem international großem Interesse am Transrapid, was sich in verschiedenen Machbarkeitsstudien niederschlage, die für Vorhaben in mehreren Ländern angefertigt würden.
Weitere Aufträge in Sicht
Sollte Peking den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2008 erhalten, rechnet sich Heine auch gute Chancen auf die Verbindung zwischen den Flughäfen Peking und Tianjin aus. Der Transrapid kann die Strecke, für die man mit dem Auto 1,5 Stunden braucht, in 17 Minuten zurücklegen.
Ebenso hat Hongkong Interesse an der Magnetschwebebahn gezeigt. Ab 2006 könnte die Stadt mit dem chinesischen Shenzhen verbunden werden.