Bankgesellschaft Berlin Alles Spekulation
Hamburg - "Wir weisen die Personalspekulationen entschieden zurück", sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Die "Financial Times Detuschland" hatte berichtet, die Ablösung von Rupf als Chef des angeschlagenen Konzerns gelte als "besiegelt". Es sei lediglich noch offen, wann genau Rupf abtrete und wer seine Nachfolge antrete, schreibt das Blatt unter Berufung auf Aufsichtsratskreise.
Am Samstag hatten die Berliner Koalitionsspitzen von CDU und SPD über die Bankgesellschaft-Krise und eine drohende Aufstockung des Eigenkapitals beraten. Die Ablösung von Rupf soll dabei nicht zur Debatte gestanden haben. Berlins Bürgermeister, Eberhard Diepgen, hatte in der vergangenen Woche mehrfach betont, er stehe zu Rupf.
Der Landeschef der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Hartmut Friedrich, der als Arbeitnehmervertreter im Bank-Aufsichtsrat sitzt, sagte: "Nichts wäre schlimmer, als den Konzern jetzt kopflos zu haben." Bisher sei der Rauswurf Rupfs im Kontrollgremium nicht thematisiert worden. Rupf hatte seien Vertrag Anfang 2001 um fünf Jahre verlängert.
Die Krisenberatungen zur Bankgesellschaft dauern auch in dieser Woche an. Am Dienstag tagt der Aufsichtsrat der Konzern-Tochter Landesbank Berlin, für Mittwoch hat Berlins Finanzsenator Peter Kurth eine Sondersitzung des Vermögensausschusses einberufen. Am Freitag kommt dann der Aufsichtsrat der Bankgesellschaft zusammen. Bisher sollte auf der Sondersitzung über die Neuausrichtung des Konzerns beraten werden. Eine Prüfung der Immobiliengeschäfte durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen wird voraussichtlich erst im Mai abgeschlossen sein.