

Saudi-Arabiens Königsfamilie legt ein Kernstück ihrer Modernisierungsstrategie in deutsche Hände. Klaus Kleinfeld werde CEO des groß angelegten Wirtschafts-Projekts Neom, wie Kronprinz Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud am Dienstag bekannt gab. Mit Neom will das Königreich auf einer Fläche von 26.500 Quadratkilometern den modernsten Technologiepark der Welt und eine komplett neue Stadt schaffen. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern kommt von den Bundesländern mit gut 23 000 Quadratkilometern der geplanten Größe Neoms am nächsten.
Kleinfeld solle helfen, "eine der künftigen Hauptstädte für Wirtschaft und Wissenschaft, den lebenswertesten Ort der Welt und das künftige Handels-Zentrum Saudi-Arabiens" zu schaffen, so der Kronprinz. Dafür seien Investitionen in Höhe von bis zu 500 Milliarden US-Dollar vorgesehen, für die Saudi-Arabien garantiere, so der Kronprinz. Ein Großteil des Geldes soll vom saudischen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) kommen. Es sei im Nordwesten des Landes bereits eine Fläche am Roten Meer ausgewählt, die sich auch auf Ägypten und Jordanien erstrecke. In Neom sollen laut dem Thronfolger eigene Gesetze und Steuersätze gelten, auch eine eigene Werbe-Website gibt es bereits.
Das Projekt ist Teil einer Modernisierungsoffensive der Königsfamilie, mit der sie Wirtschaft und Gesellschaft unabhängiger von den Einnahmen der Ölförderung machen will. DieEmirate am Golf wie Katar oder Dubai hatten in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls Großprojekte - wenn auch in deutlich kleineren Dimensionen - außerhalb der Öl- und Gaswirtschaft gestartet und waren damit zum Teil gescheitert, wie etwa im Fall der Öko-Stadt Masdar.
Der vor 59 Jahren in Bremen geborene Kleinfeld war bis vor wenigen Monaten CEO und Chairman des amerikanischen Aluminium-Veredlers Alcoa und Arconic, zuvor war er Vorstandschef des Dax-Konzerns Siemens. Für beide Aufgaben hat er enge Regierungskontakte aufbauen und pflegen müssen, da Staaten und öffentliche Institutionen jeweils zu seinen wichtigsten Kunden zählten. "Neom ist eine einzigartige Gelegenheit, höchsten Lebensstandard mit exzellenten wirtschaftlichen Aussichten zu verbinden. Ich bin geehrt und begeistert, diese Führungsrolle zu übernehmen", lässt sich Kleinfeld zitieren.
Für sein Projekt "Neom" formuliert Kronprinz Mohammed zum Teil radikale Vorgaben. Alle Dienstleistungen und Standard-Prozesse sollten "zu 100 Prozent automatisiert" sein und "von Robotern ausgeführt" werden. Dies könne dazu führen, dass in der Zukunftsstadt "die Zahl der Roboter die der Menschen übersteige", was "Neom" wiederum zu dem Ort mit dem "wahrscheinlich höchsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf" machen werde. Die klimatischen Bedingungen in der ausgewählten Region sollen dazu führen, dass "Neom" seinen Energiebedarf ausschließlich aus Wind- und Sonnenkraft speise.
Der Ex-Siemens-Manager Klaus Kleinfeld (l.), der zuletzt beim US-Konzern Arconic einen eher unrühmlichen Abgang hinlegte, hatte im Oktober 2017 eine neue Aufgabe übernommen - und die hatte es in sich: Kleinfeld wurde von Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud (r.) beauftragt, für das Königreich am Golf dessen Multi-Milliardenprojekt "Neom" zu leiten.
Mit "Neom" will das Königreich auf einer Fläche von 26.500 Quadratkilometern den modernsten Technologiepark der Welt und eine komplett neue Stadt schaffen. Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern kommt von den Bundesländern mit gut 23.000 Quadratkilometern der geplanten Größe "Neoms" am nächsten. Im Frühjahr 2018 wurde zudem mit Ägypten eine Ausweitung des Gebiets auf die Sinai-Insel vereinbart.
Für "Neom" sind laut Kronprinz Mohammed bin Salman Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar geplant, für die Saudi-Arabien geradestehe. Ein Großteil des Geldes soll vom saudischen Staatsfonds PIF kommen, der sich wesentlich aus den umfangreichen Öleinnahmen des Landes speist. Saudi-Arabien will seine Wirtschaft zwar modernisieren und breiter aufstellen, wozu "Neom" unter anderem beitragen soll. Aktuell verdankt das Land seinen Reichtum jedoch noch zum weitaus größten Teil dem Ölgeschäft. Saudi-Arabien verfügt neben Venezuela über die größten Ölreserven der Welt.
Vermutlich um zu demonstrieren, wie konkret die Planungen bereits sind, teilte der saudische Thronfolger im Oktober 2017 mit, es sei bereits ein Areal für "Neom" ausgewählt worden. Dieses liege im Nordwesten des Landes am Roten Meer und erstrecke sich auch auf Ägypten und Jordanien. In "Neom" sollen laut dem Thronfolger eigene Gesetze und Steuersätze gelten.
Für sein "Neom" macht Kronprinz Mohammed seinem Projektleiter Kleinfeld zum Teil radikale Vorgaben. Alle Dienstleistungen und Standardprozesse sollten "zu 100 Prozent automatisiert" sein und "von Robotern ausgeführt" werden. Dies könne dazu führen, dass in der Zukunftsstadt "die Zahl der Roboter die der Menschen übersteige", was "Neom" wiederum zu dem Ort mit dem "wahrscheinlich höchsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf" machen werde, so der Kronprinz.
Für "Neom" sind laut Kronprinz Mohammed bin Salman Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar geplant, für die Saudi-Arabien geradestehe. Ein Großteil des Geldes soll vom saudischen Staatsfonds PIF kommen, der sich wesentlich aus den umfangreichen Öleinnahmen des Landes speist. Saudi-Arabien will seine Wirtschaft zwar modernisieren und breiter aufstellen, wozu "Neom" unter anderem beitragen soll. Aktuell verdankt das Land seinen Reichtum jedoch noch zum weitaus größten Teil dem Ölgeschäft. Saudi-Arabien verfügt neben Venezuela über die größten Ölreserven der Welt.
Foto: BILAL QABALAN/ AFPFür "Neom" sind laut Kronprinz Mohammed bin Salman Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar geplant, für die Saudi-Arabien geradestehe. Ein Großteil des Geldes soll vom saudischen Staatsfonds PIF kommen, der sich wesentlich aus den umfangreichen Öleinnahmen des Landes speist. Saudi-Arabien will seine Wirtschaft zwar modernisieren und breiter aufstellen, wozu "Neom" unter anderem beitragen soll. Aktuell verdankt das Land seinen Reichtum jedoch noch zum weitaus größten Teil dem Ölgeschäft. Saudi-Arabien verfügt neben Venezuela über die größten Ölreserven der Welt.
Foto: BILAL QABALAN/ AFPPrinz Mohammed bin Salman kontrolliert das Ölmonopol sowie den nationalen Investmentfonds
Symbol des Aufbruchs: In Riad entsteht ein gigantisches neues Finanzzentrum. Es soll für alle sichtbar die Abkehr vom Öl demonstrieren, die der junge Prinz einleitet.
Weg vom Öl: Noch wird die saudische Wirtschaft vom staatlichen Energiekonzern Saudi Aramco unter CEO Amin H. Nasser ...
... dominiert: 90 Prozent der Staatseinnahmen stammen aus Öl und Gas.
Doch gedeihen bereits erste private Pflänzchen. Am auffälligsten: die vielen Foodtrucks. Künftig soll auch der Tourismus entwickelt werden.
Energieminister und Ex-Aramco-Chef Al Fahli gilt als wichtiger Vertrauter des Prinzen
Khaled Juffali ist einer der erfolgreichsten Privatunternehmer des Landes