Boeing Keine Angst vor dem Supervogel
Airbus hat den Rivalen in die Defensive gedrängt. Dessen Chef Phil Condit gibt sich noch gelassen.
Hamburg - Die Konkurrenz durch den europäischen Großraumflieger Airbus A380 scheint den amerikanischen Flugzeugproduzenten Boeing nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" nicht zu irritieren. Boeing-Chef Phil Condit halte den neuen Supervogel für nicht rentabel, schreibt die Zeitung.
Die geplante Boeing 747x mit bis zu 522 Sitzen ist nach Ansicht Condits "eine sehr elegante und zugleich wirtschaftliche Lösung für dieses Marktsegment. Das erste Flugzeug könnte 2005 ausgeliefert werden", sagte er der Zeitung.
Der A380 soll ein Jahr später im Liniendienst fliegen. Für den Super-Airbus liegen bereits 50 Bestellungen und 42 Optionen vor, für die große Boeing bisher keine.
In der "Welt am Sonntag" meinte der Boeing-Chef, der Markt für die Superflieger sei nicht groß genug, um die Entwicklungskosten jemals wieder einzuspielen. Boeing sieht in den nächsten 20 Jahren nur einen Bedarf von 330 Flugzeugen mit mehr als 500 Sitzen.
Rechne man die Frachtversionen hinzu, seien es gerade 520 Maschinen. "Das reicht nicht, um die Investition von zwölf oder sogar 15 Milliarden Dollar für eine Neuentwicklung zu rechtfertigen", unkt Condit. Die Entwicklung der 747x-Familie mit drei Passagier- und drei Frachtversionen werde nur rund vier Milliarden Dollar kosten.