Ford Produktion gekürzt
Zur Begründung verwies der weltweit zweitgrößte Autohersteller, Ford, unter anderem auf eine geringere Nachfrage der Kunden und das sich abschwächende Wachstum der US-Wirtschaft.
Noch Anfang der Woche hatte der US-Autohersteller Ford mitgeteilt, dass er trotz der Rückrufaktion des Reifenherstellers Firestone für das Gesamtjahr 2000 mit einem Rekordumsatz erwarte.
Doch die Automobilkrise macht auch vor Ford nicht halt. Zuvor hatten bereits die Nummer eins und die Nummer drei der Branche, General Motors und DaimlerChrysler, ihre Produktionsplanungen gesenkt.
Das Ergebnis je Ford-Aktie wird im vierten Quartal 2000 voraussichtlich um zehn Cents unter den von Analysten im Schnitt prognostizierten 74 Cents liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Zudem sollten im ersten Quartal 2001 nur noch 1,05 Millionen Fahrzeuge gebaut werden, 107.000 weniger als zuletzt genannt.
Schwierigkeiten bei der Lieferung
"Es ist offensichtlich, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft verlangsamt, und Umfragen zur Verbraucherstimmung deuten auf geringere Ausgaben in der Zukunft hin", erklärte der Ford-Vizechef Nordamerika, Martin Inglis zur Begründung für die geplante Produktionskürzung.
Ford hatte bereits Anfang Dezember mitgeteilt, im ersten Quartal 2001 die Produktion in Nordamerika um zehn Prozent zu reduzieren. Die jetzt angekündigte Senkung würde eine im Vergleich zum ersten Quartal 2000 um 17 Prozent verringerte Produktion bedeuten. Die verringerten Gewinnerwartungen für das laufende Quartal seien unter anderem auf Schwierigkeiten bei der Lieferung von Zulieferteilen außerhalb der USA belastet worden.
General Motors lässt Arbeit in seinen Werken ruhen
Der Branchenführer General Motors hatte am Donnerstag angekündigt, Anfang Januar in sechs nordamerikanischen Werken die Arbeit ruhen zu lassen. Damit werde die traditionelle Werkschließung von GM in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr verlängert, hatte es geheißen. Ziel sei eine Senkung der Produktion wegen der Abschwächung des US-Automarktes, sagte ein GM-Sprecher. Bereits Anfang Dezember hatte GM mitgeteilt, im ersten Quartal 2001 die Produktion in Nordamerika im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,5 Prozent zu senken.
Auch DaimlerChrysler hat bereits Werkstilllegungen angekündigt. Der Konzern hatte Mitte Dezember mitgeteilt, in der ersten Januar-Woche mehrere US-Werke vorübergehend zu schließen. Ziel der Maßnahme sei die Verringerung der Lagerbestände, hatte es geheißen.
Produktionskürzung kommt vor Verkaufsanreiz
Analysten sagten, die von den Autoherstellern angekündigten Produktionskürzungen würden Sinn machen, da sie ansonsten großzügige Verkaufsanreize bieten müssten. Diese Verkaufsanreize würden dann aber die Gewinne drücken.
Zudem hieß es, die Ankündigungen seien keine Überraschung gewesen. Unter Berücksichtigung der erwarteten Absatzentwicklung seien sogar etwas stärkere Produktionskürzungen im ersten Quartal zu erwarten. Ein Auto-Analyst sagte für Dezember einen Rückgang des US-Autoabsatzes um etwa zehn Prozent voraus.