Nach diesem Muster erobert Amazon neue Branchen Die Bezos-Doktrin

Mit dem Lächeln eines Branchenkillers: Amazon-Gründer Jeff Bezos
Foto: Michael Prince / The Forbes Collection / Contour RA by Getty ImagesSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet.
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Den Einstieg in den milliardenschweren Gesundheitsmarkt konstruierte Amazon-Lenker Jeff Bezos (54) auf die bewährte Art und Weise: als Schleichfahrt. Irgendwann fing der Internetgigant im Stillen an, Standardware wie Tupfer und OP-Handschuhe an US-Kliniken zu liefern – ganz unspektakulär. Als Amazon etwas später das Programm auf Schmerzmittel wie Aspirin oder Wundsalben wie Bepanthen ausweitete, zeichnete sich der Masterplan schon deutlicher ab. Beim Pharmariesen Bayer jedenfalls sanken die Margen der rezeptfrei erhältlichen Mittel kräftig.
Bezos gab trotzdem weiter den friedfertigen Problemlöser, auch als sich seine wahren Ambitionen deutlicher abzeichneten. Anfang 2018 gründete er zusammen mit J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon und Warren Buffett einen Krankenversicherer – offiziell zunächst nur für die eigenen Leute sowie für die Belegschaft von Buffetts Holding Berkshire Hathaway und Dimons Banker. Bezos treuherzig: Das Gesundheitssystem sei komplex und die Aufgabe kompliziert. "Aber die Last der Gesundheitsvorsorge zu reduzieren und die Ergebnisse für die Beschäftigten und deren Familien zu verbessern ist den Aufwand wert."
Nur wenige Monate später, im Sommer, zeigte Bezos dann endlich öffentlich, was er wirklich im Schilde führt. Für eine Milliarde Dollar sicherte sich Amazon die Internetapotheke PillPack und damit auch die Lizenz für den 400 Milliarden Dollar schweren US-Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Auch wenn der Aufbau der Gesundheitssparte noch Jahre dauern wird – die Konkurrenz versteht das Vorgehen als Frontalangriff auf ihren Markt und ihre Margen. Noch bevor Bezos seine Pläne überhaupt öffentlich gemacht hatte, flüchteten sich der Konkurrent Aetna und die Apothekenkette CVS in eine 70 Milliarden Dollar teure Übernahme. Als die Meldung des PillPack-Deals über die Ticker lief, brach der Börsenwert der drei großen US-Arzneihandelsketten innerhalb kürzester Zeit um zehn Milliarden Dollar ein.
In Europa gehen schon ähnliche Szenarien um. So versucht die Onlineapotheke Doc Morris, so schnell wie möglich an Größe zu gewinnen, bevor Amazon auch hier zuschlägt.
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