

Newsletter "Der Tag" Der Tag mit dem wahren Master of Coins
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit einem Krypto-Investor im Glück, einem Volkswagen-Chef im Vorwärtsgang und einem Verhandlungstisch im Fokus.
Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum zählen seit Monaten zum Heißesten, was am Kapitalanlagemarkt gehandelt wird. Und Mike Novogratz ist einer der weltweit größten Akteure in dem Geschäft – wie spannend wäre also wohl ein Gespräch mit dem Krypto-King?
Mein Kollege Mark Böschen hat es geführt. In dem Interview erzählt der frühere Goldman-Sachs-Manager, der in New York seit einigen Jahren das Krypto-Investmenthaus Galaxy Digital aufbaut, wie er zunächst sehr vermögend wurde, dann viel verlor und zuletzt - dank Bitcoin - wieder zum Milliardär avancierte. Er erklärt, wer es generell schafft (und geschafft hat), in diesem Markt Reichtum anzuhäufen – und warum Berlin auf dem besten Weg ist, zum wichtigen Standort in der globalen Kryptoszene zu werden.
Und ja, natürlich gibt uns Novogratz auch seine Antwort auf die für Krypto-Investoren wichtigste Frage: Wie geht es weiter mit den Preisen von Bitcoin, Ethereum und Co? Seinen Marktausblick finden Sie im vollständigen Interview, das Sie hier lesen können – Sie werden nicht enttäuscht sein.

"Ich sehe viele Leute in Dinge einsteigen, die sie nicht verstehen": Krypto-Investor Mike Novogratz
Foto: LUCAS JACKSON / REUTERSDie Wirtschaftsnews des Tages:
Das Schicksal Bugattis hatte sich bereits abgezeichnet: Heute kündigte Volkswagen-Chef Herbert Diess an, dass die unprofitable italienische Luxustochter wohl an den kroatischen Sportwagenspezialisten Rimac gehen wird, in einem Joint Venture mit Porsche. Einen Tag nach dem "Power Day", auf dem Volkswagen seine weltumspannenden Batterie- und Ladenetzpläne präsentiert hatte, machte Diess bei der Bilanzpräsentation zudem weitere Ankündigungen in Sachen E-Mobilität sowie zur Profitabilität. Und erfreuliche Überraschung: Der Konzern hat das Krisenjahr 2020 doch noch mit einem hohen Gewinn beendet.
Die News von Volkswagen kamen an der Börse ebenfalls gut an, die Aktie stieg erstmals seit 2015 wieder über die Marke von 200 Euro und die Marktkapitalisierung damit auf mehr als 108 Milliarden Euro. Das half auch dem Gesamtmarkt, der Leitindex Dax erreichte heute erneut ein Rekordhoch. Unter anderem auf Höhenflug waren dabei die Papiere von Varta - der Batteriespezialist will künftig auch Zellen für Elektroautos bauen.
Überraschung bei der Commerzbank: Kaum ein halbes Jahr im Amt, gibt Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter sein Amt aus gesundheitlichen Gründen schon wieder auf. Uwe Tschäge soll übernehmen - allerdings nur vorläufig.
Noch eine bemerkenswerte Personalie: 13 Jahre nach seiner Gründung holt Europas größter Online-Modehändler Zalando erstmals eine Frau in den Vorstand. Astrid Arndt soll sich ab April unter anderem um Personalfragen kümmern.
Was heute sonst noch wichtig war:
Mit dem Kollaps der Greensill Bank in Bremen hat Deutschland nach Wirecard gleich den zweiten Finanzskandal binnen kurzer Zeit. Auch diesmal sieht die Bafin schlecht aus: Kollegin Katharina Slodczyk beschreibt detailliert, wie die Finanzaufsicht Warnsignale offenbar nicht ernst genug nahm und erst zu spät aktiv wurde. Folge: Heute stellte die Bafin - wenig überraschend - Insolvenzantrag für die Greensill Bank. Damit rückt auch der Einsatz des Einlagensicherungsfonds der Banken näher, wodurch das Bremer Institut zur Belastung für die gesamte Branche wird. Allein der Anteil des Schadens, der auf Deutsche Bank und Commerzbank entfällt, dürfte bei jeweils 200 bis 300 Millionen Euro liegen, so Kollegin Slodczyk in ihrem spannenden Stück, das Sie hier lesen können.
Wundern Sie sich auch über die Entscheidung der Bundesregierung, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca vorläufig aus dem Verkehr zu ziehen? In seinem Kommentar hält der Ökonom Daniel Stelter das jedenfalls das für einen weiteren von bereits zahlreichen Fehlern im hiesigen Corona-Krisen-Management. Hier rechnet Stelter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor, warum der mit der Maßnahme falsch liegt - und eigentlich längst abtreten sollte.
In eigener Sache:
Unsere digitalen Hefte sind umgezogen: Alle Inhalte von manager magazin und Harvard Business manager finden Sie nun an einem Ort. Hier führen wir durch das neue Angebot – und zeigen, wie Sie es auch offline und als PDF lesen können.
Meine Empfehlung für den Abend:

Verkäufer eines US-Autohändlers: In Verhandlungen muss nicht immer der Stärkere gewinnen
Foto:Jeff Minton
Jonathan Hughes und Danny Ertel sind Partner beim US-Beratungsunternehmen Vantage Partners und beschäftigen sich seit Langem mit der Kunst des Verhandelns und der Frage, welche Wege dabei am ehesten zum Erfolg führen. Wer häufiger vis-à-vis mit einem Gegenüber um seinen Vorteil feilschen muss, sollte also womöglich auf Ratschläge der beiden Experten hören. Ihr Erfolgsrezept verraten Hughes und Ertel jetzt in der Titelgeschichte der neuen Ausgabe vom Harvard business manager. Dabei räumen sie beispielsweise mit dem Irrglauben auf, dass in Verhandlungen immer der Stärkere gewinne. Selbst bei ungleichen Machtverhältnissen können Sie vielmehr Ihre Ziele erreichen - wenn es Ihnen gelingt, ungewöhnliche Win-win-Situationen zu schaffen. Wie das geht? Das erfahren Sie hier: Deal!
Beste Grüße, Ihr Christoph Rottwilm