Oliver Hollenstein

Der Montag im Überblick Angst vor einer neuen Bankenkrise

Jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit einem bangen Blick nach Kalifornien, einem Kahlschlag bei Galeria und der Frage, wie langfristig der neue Boom der fossilen Energie ist.

Es ist der größte Kollaps eines Geldhauses seit der globalen Finanzkrise 2008 – und ein Schock für die Märkte weltweit: Am Freitag rutschte die Silicon Valley Bank in die Pleite. Insider blicken schon seit Monaten kritisch nach Kalifornien. Die Bank war mit dem Boom der US-Techbranche in den vergangenen Jahren massiv gewachsen, die Techkrise und die steigenden Zinsen setzten ihr nun deutlich zu.

Doch dann kam es in der vergangenen Woche schlimmer als gedacht: Ein dilettantisch ausgeführter Rettungsplan scheiterte und Firmen begannen massenweise, ihre Einlagen abzuziehen. Ein klassischer Bankrun, der die Silicon Valley Bank in die Pleite trieb und Panik bei Anlegern auslöste.

Viele fühlten sich an den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers erinnert, auf den vor 15 Jahren die globale Finanzkrise folgte. Drohten auch jetzt systemische Risiken, gar weitere Bank-Runs, wenn am Montag die Banken wieder öffneten?

Am Sonntagabend kündigten die US-Behörden schließlich an, sämtliche Einlagen des Instituts zu schützen. Dennoch machte sich am deutschen Aktienmarkt heute Panik breit: Der Dax verlor zeitweise fast 500 Punkte und stürzte unter die Marke von 15.000 Zählern. Vor allem Finanzwerte standen unter Druck. Der Kurs der Commerzbank brach in der Spitze um 16 Prozent ein.

Wie groß ist die Gefahr von weiteren Bankenpleiten? Und muss die Bankenregulierung verändert werden? Darüber hat meine Kollegin Maren Jensen heute mit dem Finanzprofessor Jan Pieter Krahnen vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung in Frankfurt am Main gesprochen. Zudem haben wir hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Thema für Sie zusammengestellt: Warum die Silicon Valley Bank kollabierte.

Dax in Angst: Kurstafel an der Frankfurter Börse am Montagmittag

Dax in Angst: Kurstafel an der Frankfurter Börse am Montagmittag

Foto: STAFF / REUTERS

Die Wirtschaftsnews des Tages:

Was uns sonst noch beschäftigt hat:

Ruhe jetzt! Wenn Kunden sich danebenbenehmen, müssen Unternehmen eingreifen

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Foto: CREATISTA / Getty Images/iStockphoto
  • Müssen Unternehmen unverschämte Kunden in die Schranken weisen? "Der Kunde ist König" lautet seit jeher die Maxime von Unternehmen mit viel Kundenkontakt. Aber stimmt das noch? Pflegekräfte, Verkäuferinnen, Fahrer und andere Servicekräfte erleben immer häufiger unfreundliche Kommentare, Übergriffe, Verbalattacken oder gar Drohungen. Das dürfen Unternehmen nicht ignorieren, schreiben unsere Kollegen vom Harvard Business manager. Unternehmen sollten Kunden gezielt auswählen, schulen, bewerten, disziplinieren und (in einigen Fällen) auch loswerden. Wie Sie das machen, lesen Sie hier. 

  • Inflation – was alles noch schiefgehen kann: Die Notenbanken haben geschworen, die Inflation in den Griff zu bekommen. EZB-Chefin Christine Lagarde spricht von einem "Monster", das man bekämpfen müsse. Tatsächlich haben wir es gleich mit mehreren Ungeheuern zu tun, analysiert unser Kolumnist Henrik Müller.

Unser Karrieretipp:

Meine Empfehlung für den Abend:

Von wegen grüne Revolution: Öl- Gas- und Kohleaktien erleben ein spektakuläres Comeback, manche Kurse haben sich seit 2021 mehr als verdoppelt

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Foto:

Christoph Hardt/Geisler-Fotopres / picture alliance / Geisler-Fotopress

Von mir persönlich lesen Sie an dieser Stelle heute das letzte Mal, meine Kolleginnen und Kollegen sind natürlich weiter jeden Tag für Sie da – ich bedanke mich und wünsche Ihnen alles Gute!

Ihr Oliver Hollenstein

PS: Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Wir freuen uns auf Ihre Post unter chefredaktion@manager-magazin.de .

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