Oliver Hollenstein

Der Dienstag im Überblick Trübe Aussichten und erstaunlich realistische Träume

Jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit einem Kursrutsch zum Abschied, einem unerbittlichen Fragesteller und einer Verschwörung gegen den Tod.

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schlimm wird 2023 für die Wirtschaft wirklich? Mit dieser Frage setzen wir uns an dieser Stelle recht regelmäßig auseinander, die Bandbreite der Antworten ist dabei hoch. Zuletzt verbreitete sich bei mir persönlich so etwas wie Zuversicht: Vielleicht wird doch alles nicht so schlimm. Wenn es bei Ihnen auch so ist und Sie dieses Gefühl mögen, sollten Sie den nächsten Absatz überspringen.

Denn Andrew Balls, weltweiter Chefinvestor am Anleihemarkt bei der Allianz-Tochter Pimco, ist leider nicht sehr optimistisch, was die nähere Zukunft angeht. "Es gibt ein signifikantes Risiko, dass die wirtschaftliche Abkühlung deutlich stärker ausfallen wird als derzeit gedacht", sagt der Mann, der maßgeblich bestimmt, wo einer der größten Anleihemanager der Welt rund 1,74 Billionen US-Dollar anlegt. Im Interview mit meinem Kollegen Christoph Rottwilm gibt Balls einen Ausblick auf das Jahr und erklärt, wo sich Investments derzeit trotzdem lohnen. 

"Aktien haben an Attraktivität verloren": Pimco-Anleihechef Andrew Balls bleibt seiner Anlageklasse treu

"Aktien haben an Attraktivität verloren": Pimco-Anleihechef Andrew Balls bleibt seiner Anlageklasse treu

Foto: Frank Wang

Die Wirtschaftsnews des Tages:

Was uns sonst noch beschäftigt hat:

Methode simple Nachfrage: Richter Markus Födisch führt die Verhandlung bisher noch recht großzügig

Methode simple Nachfrage: Richter Markus Födisch führt die Verhandlung bisher noch recht großzügig

Foto: Sven Simon / IMAGO
  • Der unerbittliche Herr des Verfahrens: Ab morgen wird es in München wieder spannend. Im Prozess um den Milliardenbetrug bei Wirecard geht es dann mal wieder um den größten Bluff des ehemaligen Finanzdienstleisters überhaupt – das sogenannte Partnergeschäft des einstigen Dax-Konzerns in Asien, das offenbar überwiegend erfunden war. Zu diesem Thema wird Richter Markus Födisch Ex-Konzernchef Markus Braun befragen. Aus diesem Grund hat sich unsere Kollegin Katharina Slodczyk den Richter einmal genauer angeschaut , der bisher eher humorfrei, aber stets ruhig und verbindlich durch den Prozess führt – und Selbstdarsteller Braun vor allem mit den kleinen Fragen aus dem Konzept bringt.

Meine Empfehlung für den Abend:

Forever young! Amazon-Gründer Jeff Bezos als Kind

Forever young! Amazon-Gründer Jeff Bezos als Kind

Foto:

ARCHIVIO GBB / Alamy Stock Photo

  • Die große Verschwörung gegen den Tod. Hätten Sie ihn erkannt? Auf dem Foto ist nicht etwa Prinz George (9) zu erkennen, die Nummer 2 der britischen Thronfolge. Es ist Amazon-Gründer Jeff Bezos (59) als Kind. Eben jener Jeff Bezos träumt heute im fortgeschrittenen Alter von ewiger Jugend: "Den Tod abzuwehren, ist eine Sache, an der man arbeiten muss", schrieb er vor zwei Jahren seinen Investoren. Der Gedanke ist zugegeben nicht ganz neu, der Sieg über die eigene Endlichkeit ist der größte und älteste Traum der Menschheit. Neu ist allerdings, dass Superreiche, Spezialfonds und sogar erste Staaten atemberaubende Summen in Projekte zum ewigen Leben stecken. Und dass der Traum näher rückt: Die Forschungsergebnisse versprechen Historisches, das haben meine Kollegen Margret Hucko und Martin Mehringer recherchiert. 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!

Ihr Oliver Hollenstein

PS: Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Wir freuen uns auf Ihre Post unter chefredaktion@manager-magazin.de .

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