Die Welt der PR-Berater und Spindoktoren bleibt dem gewöhnlichen Medienkonsumenten in der Regel verborgen. Die Hinterzimmerakteure suchen gern die Nähe von Konzernchefs und Topmanagern und versuchen stets aufs Neue, Themen und Geschichten im Sinne ihrer Kunden in die Öffentlichkeit zu bringen. Selbst jedoch agieren sie lieber im Dunkeln.

Umso spannender, diese Berufsgruppe einmal genauer zu beleuchten. Mein Kollege Thomas Werres hat sich für Sie die Aktivitäten von Alexander Geiser angeschaut. Geiser, einer der führenden Vorstandseinflüsterer hierzulande, hat gerade aus drei Beratungsgesellschaften die neue Branchengröße Finsbury Glover Hering geformt. Das Unternehmen ist aus dem Stand die Nummer zwei im weltweiten Wettbewerb, mit Kunden wie Adobe, Bayer, Deutsche Bank, Volkswagen - doch das reicht Geiser nicht. Er will seinen Verbund zur größten PR-Maschine der Welt machen. Kollege Werres kennt allerdings auch die Widrigkeiten, die der PR-Profi auf dem Weg dorthin zunächst bewältigen muss: Wie Alexander Geiser zum mächtigsten Spindoktor der Welt werden will.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

• Eine traurige Nachricht nach dem Osterwochenende: Bereits am Gründonnerstag verstarb der bekannte Anlegeranwalt Andreas Tilp. Der 58-jährige Jurist, der vor allem mit Verfahren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) von sich reden machte, ist mit dem Fahrrad verunglückt, wie seine Kanzlei auf Anfrage bestätigte.

• Mit einem überraschenden Vorstoß fachte US-Finanzministerin Janet Yellen gestern die Diskussion um eine weltweit möglichst gleichmäßige Unternehmensbesteuerung wieder an. Heute meldet sich dazu Amazon-Chef Jeff Bezos zu Wort - mit einem ebenso überraschenden wie wohlfeilen Bekenntnis.

• Da gibt es nichts zu beschönigen: Die Milliardenhilfen in der Corona-Krise reißen wie erwartet tiefe Löcher in die Bundesfinanzen. Folge: Der öffentliche Gesamthaushalt verzeichnet 2020 das höchste Finanzierungsdefizit seit der Wiedervereinigung.

Was heute sonst noch wichtig war:

• Naja, wichtig ... zumindest bemerkenswert sind meiner Meinung nach drei weitere Nachrichten. Erstens: Chad Richison, Gründer und Chef der US-Softwarefirma Paycom, erhielt für 2020 Bezüge, von denen Manager hierzulande nicht einmal zu träumen wagen.

• Zweitens: Das US-Magazin "Forbes" hat seine neue globale Reichstenliste veröffentlicht und dabei festgestellt, dass erstmals seit sieben Jahren nicht mehr New York die Stadt mit den meisten Milliardären ist. Der Titel geht diesmal an die chinesische Metropole Peking.

• Und auch drittens dreht sich um viel Geld: Größter Aufsteiger im "Forbes"-Ranking ist dieses Jahr Tesla-Chef Elon Musk. Ein 18-jähriger Deutscher ist zudem nun reicher als Donald Trump, der seinerseits zu den Verlierern des Jahres gehört. Hier weitere prominente Namen von der "Forbes"-Milliardärsliste.

Meine Empfehlung für den Abend: