

Newsletter "Der Tag" Der Tag mit neuen Rekorden für Dax, Dow Jones und Co
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit steigenden Aktienkursen, steigenden Immobilienpreisen und steigenden Hoffnungen auf ein starkes Jahrzehnt.
Trotz Lockdowns weiterhin hohe Corona-Infektionszahlen, ein schleppender Beginn der Impfkampagne, keine Partys und keine Böllerei an Silvester - die Stimmung in Deutschland schäumt zum Jahreswechsel nicht gerade über. Obwohl, das stimmt nicht ganz: Viele Leute an der Börse sind momentan offenbar bester Laune.
Vor ein paar Wochen zitterten Investoren noch: Die zweite Welle der Corona-Pandemie schwappte über viele Länder, in den USA schien der Wechsel im Weißen Haus wackelig, ebenso wie in Europa der Ausgang des Streits zwischen EU und Briten. Diese Unsicherheit ist nun zum Großteil verflogen, und am Aktienmarkt steigen erneut die Kurse. Sowohl der deutsche Leitindex Dax als auch die Nummer zwei, der MDax, erklommen am ersten Handelstag nach dem Weihnachtsfest neue Rekordstände - ebenso wie auch wichtige Indizes der Wall Street.
Getoppt wird das noch am Markt für Kryptowährungen. Dort erinnert das Geschehen schon seit Wochen an das Jahr 2017, als ebenfalls gen Ultimo alle Dämme brachen: Der Kurs der wichtigsten Cyberwährung Bitcoin schoss seinerzeit auf rund 20.000 Dollar - um kurz darauf jäh abzustürzen. Am vergangenen Wochenende nun kostete ein Bitcoin erstmals mehr als 28.000 Dollar. Der Kurschart sieht jenem von 2017 zum Verwechseln ähnlich - es fehlt nur noch der zweite Teil des Hypes.

Bitcoin-Rekord: Die Kryptowährung kletterte am Sonntag über die Marke von 28.000 US-Dollar - ein weiteres Rekordhoch
Foto: Jens Kalaene/ dpaWeitere Wirtschaftsnews des Tages:
Auch der Immobilienboom in Deutschland setzt sich trotz Corona-Krise unvermindert fort. Erneut meldet das Statistische Bundesamt enorme Anstiege bei den Preisen von Eigentumswohnungen und Wohnhäusern - und das keineswegs nur in Großstädten. Experten zufolge geht der Aufwärtstrend auch im kommenden Jahr weiter, wobei der Trend zum Home Office vor allem dem Umland von Ballungsräumen Auftrieb geben dürfte. Lesen Sie dazu auch die exklusive Standortanalyse, die wir von unserem Kollegen Henning Jauernig vom SPIEGEL übernommen haben: In diesen Regionen sind Immobilien preiswert.
Bei der Commerzbank wird der Stellenabbau, dem insgesamt bis zu 10.000 Jobs zum Opfer fallen könnten, immer konkreter. Jetzt hat sich die Bank mit dem Betriebsrat auf den Wegfall von 2300 Stellen geeinigt - ein Einschnitt, der im vierten Quartal noch einmal hohe Kosten verursacht.
Dass die Deutsche Post wie auch andere Paketversender zu den Profiteuren der Corona-Krise gehört, war schon klar. Optimistische Worte des Konzernchefs Frank Appel (59) trieben den Aktienkurs des Unternehmens heute zusätzlich in die Höhe. "Wir sind zuversichtlich, 2020 mit einem Rekordgewinn abzuschließen", so Appel in einem Interview.
Was heute sonst noch wichtig war:
Das Medienimperium Kirch, der Wohnmobilhersteller Knaus-Tabbert, der Mega-Anlageskandal P&R - Insolvenzverwalter Michael Jaffé (57) aus München ist in seinem Metier der Mann für die besonders verkorksten Firmen. Sein aktueller Fall: Jaffé ist Insolvenzverwalter von Wirecard und damit eine der Schlüsselfiguren im spektakulärsten Betrugsfall der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte. Wie tickt dieser Münchener Topjurist? Wie arbeitet er? Meine Kollegin Angela Maier hat mit Jaffés Bewunderern und Gegnern gesprochen und natürlich auch mit Jaffé selbst - und den Mann dann für Sie porträtiert.
Seit dem Wochenende werden auch in Deutschland Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Viele sind bereit für die Spritze, doch noch ist der Wirkstoff knapp. Neue Produktionskapazitäten sollen schnell Abhilfe schaffen, so Gesundheitsminister Jens Spahn (40).
Auch das trägt zum Börsenhoch nach Weihnachten bei: US-Präsident Donald Trump (74) hat seinen Widerstand gegen das rund 900 Milliarden US-Dollar schwere Hilfspaket für die Corona-gebeutelte US-Wirtschaft endlich aufgegeben. Per Unterschrift hat Trump das Maßnahmenbündel in Kraft gesetzt.
In eigener Sache
Meine Kolleginnen und Kollegen von unserer Weiterbildungsplattform manage>forward möchten Sie beim Start ins neue Jahr unterstützen: In zwei kostenlosen Webinaren geben sie Ihnen gemeinsam mit den Coaches Linda Wulff und Michael Obert wichtige Tipps, um Zeit für das Wesentliche zu gewinnen und Ihre Stärken einzusetzen – damit der Alltag Ihren Zielen nicht länger im Weg steht. Die Seminare finden in der zweiten Januarwoche statt, hier können Sie sich schon heute anmelden.
Meine Empfehlung für den Abend:

Roaring Twenties: Wiederholen sich jetzt Aufschwung und Aufbruchstimmung der 1920er-Jahre?
Foto: General Photographic Agency/ Getty ImagesMan soll vorsichtig sein mit historischen Vergleichen, aber dieser bietet sich wirklich an: Vor ziemlich genau 100 Jahren erholte sich die Welt gerade von der letzten großen Pandemie, der spanischen Grippe. Es folgten die "Roaring Twenties", die 1920er-Jahre, ein Jahrzehnt des Aufbruchs, gesellschaftlich, kulturell, wirtschaftlich. Kann sich ein solches Comeback tatsächlich wiederholen? Ja, glaubt unser Kolumnist Henrik Müller. Ein Jahrzehnt des beschleunigten Fortschritts könne anbrechen – wenn wir gravierende Fehler vermeiden. Welche? Lesen Sie selbst.
Beste Grüße, Ihr Christoph Rottwilm