
Der Tag im Überblick Booster für Biontech
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit Aufstiegshoffnungen in der Pharmabranche, einem möglichen Wiedereinstieg der Strüngmanns und Tipps für den erfolgreichen Berufsausstieg.
Konsumenten, Einzelhändler, Gastronomen, Börsianer und nicht zuletzt natürlich Menschen, die sich infizieren – die Liste derjenigen, die auf Omikron gerne verzichtet hätten, ist lang. Für eine Branche jedoch kam die neue Corona-Variante zwar überraschend, aber nicht ungelegen. Die Rede ist von den Herstellern der Impfstoffe, die nun auf neue Milliardengeschäfte hoffen dürfen.
Vor allem Anbieter wie das Duo Biontech/Pfizer oder ihr Konkurrent Moderna haben Grund zur Zuversicht, berichtet meine Kollegin Eva Müller. Die Pandemie hat die Vorteile der von ihnen angewendeten neuartigen mRNA-Technologie verdeutlicht: Diese Firmen können schnell neue, hochwirksame Vakzine entwickeln und massenhaft produzieren. Und sie genießen inzwischen hohes Vertrauen, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei den Zulassungsbehörden.
Die Folge: Die Omikron-Zäsur führt nicht nur zu einem neuen Impfboom. Sie bringt der Pharmabranche eine grundlegende Veränderung, die Kollegin Müller hier für Sie beschreibt .
Die Wirtschaftsnews des Tages:

Kein Zugriff, bitte: Kim Dotcom wehrt sich gegen seine Auslieferung an die USA
Foto:REUTERS
Kim Dotcom in Not: Wegen der angeblich größten Urheberrechtsverletzung der Geschichte fordern die USA seit Jahren von Neuseeland die Auslieferung des deutschen Internetunternehmers und Gründers der Tauschplattform Megaupload. Dotcom wehrt sich dagegen – doch ein Gericht entschied jetzt gegen ihn.
Recep Tayyip Erdoğan in Aktion: Angesichts der hohen Inflation und des Lira-Verfalls tauschen immer mehr Türken ihre heimische Währung in US-Dollar. Um die "Dollarisierung" zu stoppen, hat der türkische Staatschef jetzt Maßnahmen ergriffen – zunächst mit Erfolg: Die Lira erholte sich etwas.
Herbert Diess in charge: Vor Kurzem übernahm der Volkswagen-Chef persönlich das Ruder bei der Konzernsparte Cariad, die für die Softwareausstattung künftiger VW-Generationen sorgen soll. Beim Thema Navigation gibt es mit dem niederländischen Spezialisten TomTom nun einen prominenten Partner.
Was heute sonst noch wichtig war:
Erfolgreiche Investoren: Die Zwillinge Andreas und Thomas Strüngmann sind Unternehmer durch und durch und stiegen als Haupteigner von Biontech zuletzt in die Riege der reichsten Deutschen auf. Doch das lässt die beiden Umtriebigen nicht ruhen. Wie Kollegin Eva Müller berichtet , denken die Strüngmanns gerade über einen Einstieg beim Generikahersteller Sandoz nach, der vom Novartis-Konzern zum Verkauf gestellt wurde. Damit würde ein Kreis geschlossen, denn ein wichtiger Teil von Sandoz ist Hexal – die alte Firma der Strüngmanns, die sie 2005 an Novartis verkauft hatten.
Mutige Investoren: Im Geschäft mit moderner Mobilität herrscht knallharter Wettbewerb. Scooter-Firmen wie die schwedische Voi ringen nicht nur miteinander, sondern auch mit der Konkurrenz der Leihfahrräder. Für diese Schlacht haben Investoren Voi gerade mit frischem Kapital ausgestattet – und CEO Fredrik Hjelm weiß auch schon, wie er das einsetzen will.
Aktive Investoren: Kürzlich berichteten die Kollegen vom britischen "Economist" bereits über den weltweiten Boom bei Fusionen und Firmenübernahmen . Wir lenken den Blick auf das Geschehen am deutschen Markt: Mehr als 2000 Unternehmen wurden trotz Corona hierzulande 2021 ge- und verkauft. Deren Gesamtwert: etwa 240 Milliarden Dollar. Zu den erfolgreichsten Dealmakern zählen vier US-Banken sowie die Deutsche Bank.
Meine Empfehlung für den Abend:

Plötzlich ohne Job: Patricia Riekel musste von der Spitze der "Bunten" abtreten
Foto: Uwe Zucchi / picture alliance/dpaFrüher oder später erwischt es jeden: Das Berufsleben endet, es folgt der Ruhestand. Insbesondere Führungskräfte, die eine Karriere hinter sich haben und volle Arbeitstage mit vielen Terminen und Verantwortung gewohnt sind, können dann ein Problem bekommen. Denn stattdessen droht fortan die große Leere. Eine, die genau das erlebt hat, ist Patricia Riekel, die ehemalige Chefredakteurin der "Bunten". Über 20 Jahre lang stand sie an der Spitze der Promi-Zeitschrift, sprach mit Politikerinnen, Politikern und Stars. Altersbedingt musste Riekel jedoch abtreten, und das fiel ihr nicht leicht. Welche Probleme sie mit der Veränderung hatte und wie sie damit fertig wurde, erzählt die Ex-Journalistin im neuen Podcast "Team A" des Harvard Business managers: Was sind wir, wenn wir ohne Job sind?
Beste Grüße, Ihr Christoph Rottwilm