
Der Tag im Überblick Großverdiener und Glaubenskrieger
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit 100 Millionen Dollar für Tim Cook, 150.000 verkauften Autos Unterschied zwischen BMW und Mercedes, und 5 Prozent Inflation in der Euro-Zone.
Zum Auftakt heute mal eine kleine Hymne auf Apple, die Firma, der es so viele Menschen zu verdanken haben, dass die Leere aus ihrem Leben verschwunden ist. Stets ist das iPhone zur Hand, auf dem es irgendwas zu checken gibt.
Wie Apple sein Geschäft während der Corona-Pandemie managte, konnten Kunden in jedem Laden des Unternehmens erleben. Wer ein iPhone kaufen oder eine Apple Watch reparieren lassen wollte, musste zeitweise vor dem Eintritt zunächst eine spontane Fiebermessung über sich ergehen lassen. Vergrault hat das offenbar kaum jemanden. Im Corona-Homeoffice-Jahr 2021 florierte der Absatz von Notebooks, iPads und Smartphones. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn stellte Apple neue Unternehmensrekorde auf.
Den Apple-Aktionären brachte das viel Geld ein, kürzlich erreichte der Konzern als erstes US-Unternehmen einen Börsenwert von mehr als drei Billionen Dollar Wie heute bekannt wurde, gibt es aber noch einen anderen Großprofiteur: Apple-Chef Tim Cook, seit nunmehr zehn Jahren an der Vorstandsspitze, steigerte seine Bezüge 2021 um mehr als 500 Prozent auf beinahe 100 Millionen Dollar. Meine Prognose: Auch dies wird keinen Käufer eines iPhones oder einer Apple Watch in die Flucht schlagen.

Plötzlich Großverdiener: Apple-Chef Tim Cook erhielt 2021 eine "Gehaltserhöhung" um mehr als 500 Prozent
Foto: JOSHUA ROBERTS / REUTERSDie Wirtschaftsnews des Tages:
Euro-Inflation auf Rekordhoch: Wider Erwarten ging es mit der Preissteigerungsrate in der Euro-Zone auch im Dezember noch einmal leicht aufwärts, auf nun 5 Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate, die bislang in der Währungsunion gemessen wurde. Die Europäische Zentralbank, die bislang kaum gegen die Geldentwertung vorgeht, gerät damit immer stärker unter Druck.
BMW überholt Mercedes: Daimlers Pkw-Geschäft litt im vergangenen Jahr erheblich unter dem Mangel an Halbleiterchips, der der gesamten Autobranche zu schaffen macht. Die Stuttgarter verkauften lediglich 2,05 Millionen Autos – und mussten den Erzrivalen BMW aus München an sich vorbeiziehen lassen, der auf 2,2 Millionen Verkäufe kam.
Mehr Topmanagerinnen: Der Anteil der Frauen in den Vorständen großer deutscher Unternehmen stieg im vergangenen Jahr schneller als zuvor und erreichte einen neuen Höchststand. Eine Auswertung der Unternehmensberatung EY zeigt aber auch: Viele Firmen haben nach wie vor überhaupt keine Frauen in Führungsgremien. Und international hinkt Deutschland weiter hinterher.
Unser heutiger Fund im "Economist":
Kehrt Donald Trump 2024 ins Weiße Haus zurück? Für viele Europäer ist diese Vorstellung ein Albtraum. Doch die Chancen für ein Comeback von Trump an die Hebel der Macht sind klar gestiegen, wie die Kollegen vom britischen "Economist" analysiert haben. Die Kongresswahlen im November werden für die Zukunft der USA eine Weichenstellung sein.
Meine Empfehlung für den Abend:

Big Player: Joseph Lubin gehört zu den einflussreichsten Kämpfern aufseiten des Ethereum-Netzwerks
Foto:Jesse Dittmar / Redux / laif
Blockchain – wissen Sie, was das ist? Die meisten Menschen dürften ahnungslos mit den Schultern zucken. Einige aber finden, Blockchain ist die Informationstechnologie der Zukunft schlechthin. Von diesen dezentral gesteuerten Computernetzen gibt es inzwischen mehrere, zwei davon stehen gerade im Zentrum eines regelrechten Glaubenskrieges in der Welt der Kryptowährungen: Jünger von Bitcoin und Ethereum kämpfen hier um die Vorherrschaft. Wie überaus menschlich es dabei in der als "nerdig" verrufenen Kryptoszene zugeht, das können Sie im großen Inside-Report unseres Kollegen Mark Böschen lesen.
Bitcoins und andere Kryptowährungen spielen auch eine wichtige Rolle im Ausblick auf das neue Geldanlagejahr, den die Kollegen Böschen und Sven Clausen im Podcast "Das Thema" vornehmen: Worauf Anleger 2022 achten müssen – hören Sie gerne rein.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, Christoph Rottwilm