
Der Montag im Überblick Grüne Kompromisse und echter Teamgeist
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeden Abend fassen wir die wichtigsten Wirtschaftsnews des Tages zusammen. Heute mit drei Tipps für nachhaltige Anlagen, einer herzlichen Begrüßung für neue Mitarbeiter und der Frage, was eigentlich ein gutes Team ausmacht.
Immer mehr Anleger wollen mit ihrem Geld nicht nur Rendite erzielen, sondern auch Gutes bewirken – oder zumindest nichts Schlechtes. Wer allerdings wirklich nachhaltig investieren will, hat inzwischen die Qual der Wahl. Das Volumen der weltweit verfügbaren Investmentfonds mit Nachhaltigkeitslabel wuchs laut Ratingagentur Morningstar im Frühjahr dieses Jahres auf 2,9 Billionen Dollar. Die Global Sustainable Investment Alliance, die den Fokus auf deutlich größere Anlegerkreise erweitert, will zuletzt sogar ein weltweites Volumen von 35,3 Billionen Dollar an nachhaltigen Investments ermittelt haben.
Aber ist wirklich alles nachhaltig, was unter diesem Label verkauft wird? Wann ist grün drin, wenn grün draufsteht? Oder besser: Wie geht nachhaltiges Investieren richtig? Diesen Fragen ist unser Kollege Christoph Rottwilm nachgegangen. Dabei ist er auf Claudia Kruse gestoßen. Kruse, geboren in Wilhelmshaven, ist bei APG, dem zweitgrößten Versorgungsfonds Europas, für Investments unter der Chiffre ESG (für Environmental, Social und Governance) verantwortlich. Die Niederländer, die ein Gesamtvermögen von rund 576 Milliarden Euro verwalten, sind nicht nur ein Schwergewicht am globalen Anlagemarkt, sondern haben einen besonderen Anspruch: Sie halten sich für einen Vorreiter bei nachhaltigen Investments weltweit.
Wie behält Profi Kruse den Überblick im Nachhaltigkeitsdschungel? Ihr Ansatz ist komplex. Doch am Ende sind ihre Erkenntnisse auf drei einfache Regeln herunterzubrechen: Es geht nicht ohne Kompromisse. Nachhaltiges Investieren macht Arbeit. Und alles ist immer im Fluss. Was das für Sie und ihr Portfolio bedeutet, können Sie hier nachlesen.

Grüne Frontfrau: Nachhaltigkeits-Chefin Claudia Kruse von APG
Foto:Maarten Kools für manager magazin
Die Wirtschaftsnews des Tages:
Einzelhandel bricht ein: Die hohe Inflation hat die Geschäfte des Einzelhandels in Deutschland im Juni deutlich belastet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank der Umsatz bereinigt um die reale Preiserhöhung gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,8 Prozent. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1994.
Erstes Steinkohlekraftwerk vor dem Neustart: Als Ersatz für Strom aus Erdgas steht das erste Steinkohlekraftwerk aus der Reserve vor dem Neustart. Es handelt sich um das Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Landkreis Peine, das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört.
Was uns sonst noch beschäftigt hat:

Hohe Füllstände erwünscht: Anzeigen im Erdgasspeicher Wolfersberg, südöstlich von München
Foto: Peter Kneffel / dpaWie das Auktionsmodell für Gas funktionieren soll: Von heute an sollen die Mitgliedstaaten der EU ihren Gasverbrauch freiwillig um 15 Prozent reduzieren. Darauf haben sich die EU-Länder geeinigt. Um für große Verbraucher Anreize zum Gassparen zu schaffen und damit im besten Fall eine mögliche Rationierung im Winter zu vermeiden, plant Deutschland ab dem 1. Oktober ein Auktionsmodell für Gas. Das heißt: Unternehmen können ihre Gaseinsparungen versteigern. Wie das geht? Die wichtigsten Fragen zu dem Thema und dem aktuellen Stand der Planungen hat unser Kollege Helmut Reich hier für Sie beantwortet.
Warum gutes Onboarding entscheidend ist: Wir beim manager magazin freuen uns sehr, denn heute hat bei uns eine neue Kollegin angefangen. Wir begrüßen Franziska Martin in unserem Team und beschäftigen uns jetzt mit der Frage, vor der Sie auch stehen, wenn zum heutigen Monatsanfang neue Kolleginnen oder Kollegen bei Ihnen starten: dem Onboarding. Das ist in Zeiten von Remote- oder Hybridarbeit nicht gerade leichter geworden - doch nicht weniger wichtig. Wir haben hier die wichtigsten Tipps für ein gutes Onboarding für Sie zusammengestellt.
Unsere Empfehlung für den Abend:

"Wir sind in den letzten Monaten eine richtig geile Mannschaft geworden": Mittelfeld-Star Lina Magull über das deutsche Team
Foto:Sebastian Gollnow / dpa
So entsteht echter Teamgeist: Haben Sie das EM-Finale der Frauenfußballerinnen gesehen? Dann waren Sie in guter Gesellschaft. Fast 18 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben gestern Abend bei der unglücklichen Niederlage der Deutschen (inklusive des nicht gegebenen Handelfmeters) gegen die Engländerinnen mitgefiebert. Noch nie zuvor hat ein Frauenfußballspiel in Deutschland so viele Menschen vor den Fernseher (respektive das digitale Endgerät) gelockt. Ein wesentlicher Grund für die neue Begeisterung der Deutschen für Frauenfußball: das mitreißende deutsche Team, das sich gemeinsam mit Leidenschaft und Engagement ins Finale gekämpft hat. Wie schaffen es Führungskräfte, dass auch ihre Teams so für die gemeinsame Sache brennen? Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Harvard Business manager wissen es.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend!
Ihr Oliver Hollenstein