Das Wegmoderieren schlechter Nachrichten gehört zum Jobprofil von Carsten Spohr (52) wie das Kerosin zum Fliegen. Streikende Piloten und Flugbegleiter dürfen den Chef der Lufthansa genauso wenig aus der Ruhe bringen wie Gewinneinbrüche in der schwankungsanfälligen Luftfahrt.
Im Sommer allerdings verfing weder Charmieren noch Kalmieren. Neben den üblichen operativen Kalamitäten verkündete Spohr, dass er 340 Millionen Euro, immerhin gut ein Sechstel des ursprünglich erwarteten Konzerngewinns, für drohende Steuerzahlungen zurückstellen musste. Die Lufthansa nämlich – das offenbarte die im letzten Absatz versteckte Botschaft der Ad-hoc-Mitteilung – hat Ärger mit dem Staat. Die Investoren wurden daraufhin so nervös, dass die Aktie binnen weniger Tage fast 20 Prozent ihres Wertes verlor.
Im Steuerfall Lufthansa geht es um die Finanzierung der internationalen Tochterfirmen. Ähnlich wie viele andere Konzerne hatte die Airline die Gesellschaften mit unbesicherten Darlehen versorgt und dafür relativ
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