Die deutsche Wirtschaft ist wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal nicht ganz so stark geschrumpft wie bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von April bis Juni um 9,7 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Eine frühere Schätzung hatte ein Minus von 10,1 Prozent ergeben. Das ist dennoch der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970.
Im internationalen Vergleich fällt der Einbruch noch milde aus. Zweistellige Rückgangsraten wurden von mehreren großen Volkswirtschaften gemeldet. Die britische Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal gar um mehr als 20 Prozent.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten im Frühjahr weite Teile der Wirtschaft lahmgelegt: Geschäfte, Hotels und Restaurants mussten schließen, Fabriken machten dicht, Messen, Konferenzen und Konzerte wurden abgesagt. Für das laufende dritte Quartal erwarten Ökonomen wegen der Lockerung der Corona-Beschränkungen wieder deutliches Wachstum. Dennoch sagt die Bundesregierung für 2020 die schwerste Rezession der Nachkriegszeit voraus: Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 6,3 Prozent einbrechen.